Es war einmal, lese ich an einer Galerie und steige auf den Dachboden,
sonderbare Dinge schweben in der Luft wie alte Träume –
ein Kinderstuhl, ein zartes rosa Kleid, ein Nachthemd und ein Schlafanzug,
Weingläser funkeln in einem Streifen Sonnenlicht,
vor einer Dachluke schaukelt ein Spinnennetz, hauchfein wie eisiger Atem.
In der Ecke ein blauer Roller, der Lenker ist verbogen.
Die Dinge erzählen mir ihre Geschichte, von einer Zeit, die früher war.
Ich bin wieder Kind, renne über den staubigen Trockenboden,
während Mutter Wäsche aufhängt und mit Holzklammern feststeckt.
Ich schlucke, trockener Staub kratzt in meiner Kehle.
Es riecht nach Kochwäsche und Seifenlauge in meiner Phantasie.
Tauben flattern gegen Dachluken mit dem Geräusch sich öffnender Schirme.
Wie verwunschen stehe ich wieder auf der Straße.
Kommentare
Dein magischer Text
hat mich eingefangen
und in die eigene
Kindheit versetzt.
"Es war einmal..."
empfinde ich und
danke Dir, liebe Monika.
"Wie verwunschen..."
sitze ich vor meinem Laptop.
LG Monika
Liebe Monika,
dein schönes Prosagedicht
hat mich sehr berührt.
Ich habe es bildlich miterlebt.
Danke dir dafür!
LG Kathi
SO sieht's bei mir IM ZIMMER aus!
(Die Krause schmeiß ich doch noch raus ...)
LG Axel
wunderbarer Surrealismus...
LG Alf
Herzlichen Dank an Euch!
Und liebe Grüße, Monika