Drei Farben

Bild zeigt Alf Glocker
von Alf Glocker

Drei Farben hat der Himmel jetzt!
Im Ganzen dominiert die Nacht!
Sie ist noch völlig schwarz im Westen.
Der Osten ist ins Licht versetzt,
doch dieses hat noch keine Macht –
es gibt Schwach-Rosa nur zum Besten.

Darüber steht ein dunkles Blau,
zwei Striche sind es, unterbrochen,
noch einmal Rosa liegt dazwischen.
Der Morgen weiß wohl nicht genau
(doch hat er sich bereits versprochen),
wie’s geht, die Lust uns aufzutischen.

Die Stunde bringt – ambivalent –
die Ungewissheit, Zweifel auch.
Was vor uns liegt ist nicht beschlossen?
Die Zukunft ist, was keiner kennt,
Vergangenheit ist Schall und Rauch.
Wir steh’n dabei, fast unverdrossen!

Dann wälzt sich, wie ein Drache, grell,
mit einem Feuerstoß, der Tag,
um unser Sein und wir beginnen…
Das Denken blitzt wie ein Skalpell,
es ändert Wahrheit, Schlag auf Schlag
und wir ergeben uns den Sinnen!

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