An den Kragen

Bild zeigt Alf Glocker
von Alf Glocker

Es war nichts gut, was ich in meinem Leben tat.
Ich habe stets versucht, mich krass zu wehren,
denn mich umgaben Neid, Verrat –
und alle wollten sich bei mir beschweren!

„Du bist nicht wie du sein sollst, du Rebell!“,
sagten sie und hießen mich zu schweigen.
„Du musst dich ändern und zwar schnell –
wir können dein Verbrechertum bezeugen!“

Die guten Menschen hatten leider immer Recht!
Mein Stand war sündhaft – aussichtslos!
Ich dachte: Was ich fühle ist doch echt?!
Doch meine Schuld schien trotzdem riesengroß.

Die braven Bürger hatten sich verschworen –
sie warfen mir schlicht meine Wahrheit vor!
Sie sei doch nichts für reine Engelsohren …
und sie beklagten sich deshalb im Chor:

„Warum hast – Scheusal du – uns heimgesucht?
Du konntest uns im Frieden nicht ertragen!
Auf ewig seist du nun von uns verflucht!!
Jetzt geht’s dir endlich auch mal an den Kragen!“

Veröffentlicht / Quelle: 
auf anderen webs.
Gedichtform: