103. Schritt
Es gibt viel zu bedenken, viel zu erfühlen und viel zu ersinnen. Bei allem handelt es sich um Notwendigkeiten zur Bewältigung des Daseins und bei allem sollte man die entsprechenden Wertigkeiten nicht generell unterschätzen.
Über die außerordentliche Wichtigkeit von Geschlechtsteilen z.B. mache ich mir gewöhnlich nur dann Gedanken wenn ich eines solchen bedarf! Das ist jedoch wenig vorausschauend, es liefert den Träger eines Geschlechtsteiles nur unnötig an verborgene Mächte aus, deren Analyse mir dringend notwendig erscheint.
Gemeinhin wird immer behauptet, gerade Männer hätten ihren Verstand zwischen den Beinen. Ich sehe da gar keinen, während bei den Frauen dort, wie mir scheint, eine ganze Menge vorhanden ist. Wie sollten sie sonst so ruhig und besonnen in Abwarteposition verharren können, während sich ihre männlichen Gegenstücke, in diesem Fall irrtümlich auch „Freier“ genannt, in schierer Hysterie ereifern.
Die Bezeichnung „Freier“, welche heute noch im Rotlicht-Milieu Verwendung findet, kommt ursprünglich von Be-Freier, weil damit wohl die Befreiung aus dem elterlichen Joch gemeint war, hat aber mit einer tatsächlichen Befreiung herzlich wenig zu tun, da die Frau aus einem Joch in ein anderes wechselt(e). Zumindest war das früher der Fall, denn nach der Hochzeit wurde sie gewöhnlich sofort schwanger.
Heute hat sie die Freiheit, solange zu prüfen bis sie für eine Schwangerschaft eindeutig zu alt geworden ist und kein Mann mehr um ihre „Hand“ anhalten würde. Trotzdem haben die Geschlechtsteile nach wie vor nichts an ihrer verheerenden Durchschlagskraft verloren, wenn sie auch ihre äußerliche Attraktivität eingebüßt haben. Ihre Wirkung ist jedoch gleichbleibend prägend geblieben.
Sofort wird uns unmissverständlich klar, daß es nicht allein um die Funktion der Geschlechtsteile im Allgemeinen, sondern vielmehr um die Charaktereigenschaften im Besonderen, die von Geschlechtsteilen verbreitet werden, geht. Darin liegt, ganz wider Erwarten die eigentliche Anziehungskraft, ob man es nun für möglich halten mag oder nicht.
Offensichtlich ist es die besondere, die spezifische Art zu spinnen, die das jeweils andere Geschlecht so unendlich faszinierend macht. Da wird die Toleranz nicht nur strapaziert, nein, da werden die Toleranzgrenzen bis auf ein unfassbares Maß hinaus gedehnt, das man wohl nur noch mit der hohen Bereitschaft zum Verzeihen gleichsetzen kann, das man aus reinen Instinktgründen heraus, den eigenen Kindern gegenüber aufbringt. Blut ist dicker als…alles andere!
Daraus lässt sich unendlich viel Kapital schlagen! Das weiß jeder Staat und deshalb nimmt er auch gerne das Wirken der Geschlechtsteile und die daraus resultierenden Folgen als naturgegeben an. Eine Aufrechterhaltung der Rentenzahlungen, die dann immer wieder so genial veruntreut werden können, sei, so meinen maßgebliche Regierungsvertreter die unausbleibliche Folge davon.
Gerne wird dabei übersehen, daß diese Methode, zusätzlich verdeckte Steuern einzutreiben, nur noch in ganz archaischen Volksgemeinschaften rentabel ist, in denen das Verehelichen, samt Kinderkriegen noch Glaubenssache oder gar eine Frage der Ehre ist. Für unsereinen gehen aber Begriffe wie „Geschlechtsteile“ und „Ehre“ nicht mehr so leicht überein wie für Urmenschen. Wir bringen fälschlicherweise immer noch den Spaß damit in Verbindung – und das obwohl uns die Erfahrung genau das Gegenteil lehrt.
Wer den Geschlechtsteilen in unseren Breiten die ihnen gebührende Hochachtung entgegenbringen möchte, der wird bald schmerzlich erfahren müssen, daß dies den größten Teil der aufzubringenden intellektuellen Gesamtleistung eines Menschenlebens erfordert. Ein Versagen im Beruf und in allen geistigen Bereichen sowieso, ist die unangenehme Folge davon. Denn selbstverständlich ist bei uns keineswegs über Geschlechtsteile „einfach so“ verfügen zu können.
Vielleicht sollten wir uns darüber, ihm Rahmen der Humanität, auch einmal die Köpfe zerbrechen. Wäre es nicht angesagt diesen Bereich, völlig emanzipationslos in Schulen und Medien anzusprechen, um den Zugang in die, früher einmal paradiesischen Gärten der Schöpfung zu gewährleisten? Oder haben wir uns bereits gegenseitig so angeödet, daß wir dieses Thema entweder am allerliebsten im Do-it-your-self-Verfahren abhandeln, oder uns gar mit dem uns am meisten vertrauten Geschlecht (dem wir selbst angehören), befassen, weil wir meinen da eher ein offene Ohren und Etceteras zu finden?
Wie man/frau sieht ist es ein weites Feld, auf das wir uns da gewagt haben. Der sich vor uns auftürmende Berg an Schwierigkeiten scheint unübersteigbar. Nichtsdestotrotz, bzw. gerade deshalb, ist es wahrscheinlich sehr wichtig, jeden Tag gewissenhaft an Geschlechtsteile zu denken – und zwar in allen Konsequenzen. Ich finde das wahnsinnig schön!
©Alf Glocker
Kommentare
Es klingt in „Geschlecht(s)teil“ jenes „schlecht“ –
Anstatt „Gegut(s)teil“ - halt nicht so recht…
LG Axel
"Gut kommen" mit "Ge-schlechts"-teil "geht",
"kommt" das "Ge"-fühl da nicht "zu spät".
Das gute Ge-schlecht-steil :-)))
LG
Das gute G schlecht steil nach oben ragt,
wobei G Wissen an ihm nagt
(das wollte es doch immer haben?).
Die sch… Necken an zu graben
Ist, wie manchem zeitgleich deucht,
bisweilen blöd, bisweilen feucht!