Sie zeigt sich heut mal kühl, – umarmt mich aus der Ferne.
Ihr Kleid aus schwarzem Samt, – wohl ihre schönste Tracht,
ist alt und doch modern – schon immer nächtlich’ Pracht
und wirkt ganz still und leis. – Wer mag die Nacht nicht gerne?
Wenn scheint der Mond dazu – und funkeln tausend Sterne,
trägt Nacht Paillettenkleid, – das passt zur Himmelsmacht
die schenkt mir Träume nun. – Ich fühl mich reich bedacht,
lieg unterm Himmelszelt – und lösch jetzt die Laterne.
Die Nacht, sie führt zur Ruh – die Dunkelheit verschlingt
mich Träumer ganz geschwind, – der die Magie besingt.
So flieg ich durch die Nacht – weit übern Horizont
und denke an mein Glück – so gar nicht an ein Ende,
bis weckt mich Dämmerung – noch schläfrig kommt die Wende,
doch warm und wohl ist mir – ich hab mich nachts gesonnt.
© by Thomas Brod 01.04.2011
Sonett im Alexandriner-Versmaß