Am Straßenrand schau ich der Ampel in das starre Aug
und einer blauen Taube nach, die unbekümmert und bei Rot
über die Straße trippelt ... stur den Blick nach untenhin.
Den ganzen Sommer lang werde ich eisfrei sein und bin
doch schon am Morgen dürstend nach der süßen Not:
den sanften Pfirsichen, die ich verschling wie Hungrige ein Brot.
Das ist ein Unrecht, liebe Leute, und ich seh es ein.
Denn schließlich trink ich ja auch Wasser, keinen Wein.
Denn schließlich will ich gut sein und nicht nur zum Schein:
Dann holt mich eines Tages vielleicht Gott und nicht Freund Hein.
Und manchmal bete ich sogar: Schenk mir ein neues Sein
oder sechs Richtige auf einem klitzekleinen Lottoschein.
Dann würd ich spenden, liebe Leute, gerne und von Herzen.
Was wüsst ich mit Millionen sonst wohl Besseres anzufangen …?
Irina fördern, die Garshina, Malerin von Gottes Gnaden;
eröffnete für sie 'ne nagelneue Galerie und einen Künstlerladen.
Sie karikierte mich – die Zeichnung häng ich an den Schluss
und sende ihr mit diesen Versen einen lieben Gruß.
Was soll ich euch noch sagen, was beklagen …?
Vielleicht, dass ihr vor keiner Hürde dürft verzagen?
Wär vielleicht besser, würdet ihr mal etwas Neues wagen
und/oder eurem Partner hin und wieder etwas Nettes sagen.
Es gibt auf Erden Dinge, die sind kaum noch zu ertragen.
Ja doch, ich weiß, es gibt 'ne Menge Gremien, die darob tagen.
Und dennoch bleiben offen: Fragen über Fragen ...
Gedicht, zwischendurch, für Irina Garshina, Künstlerin in der Ukraine. Ihr findet sie im Internet.