Unter dunkler Zeder

von Hans-Walter Voigt

Rotes Stirnband, Perlen, Leder,
irgendwo im Park,
träumend unter dunkler Zeder,
was wohl kommen mag:

Busse fahren über Straßen
fern am Himmelszelt.
Firmament steht schon in Flammen,
und gleich brennt die halbe Welt.

Sommersprossige Gesichter,
sittsam vor der Tafelwand.
Bellum gallicum: Das Schweigen -
bang, bis man die Worte fand.

Schnell den Pimpfen die Zensuren
und dem Kleingeist Stock und Schopf.
Bald schon ruhmreiche Blessuren...
...und der Splitter steckt im Kopf.

Weite Räume, tief, galaktisch.
Infernalisches, entfacht,
und des Nero Feuersänge
sengen nicht nur Rom bei Nacht.

Senke die versengten Fahnen,
werfe du den ersten Stein
auf das Glashaus deiner Ahnen,
Gott,verdammt, misch dich jetzt ein!

Menschen, Straßen, Himmelszelt...
Kosmos, Flammen, Brand der Welt!

Träumend unter dunkler Zeder
fließt der Traum mir von der Feder...

Veröffentlicht / Quelle: 
www.phantasieraum.de, Deutsche Gedichtebibliothek
Gedichtform: 
Noch mehr von der Persönlichkeit → Hans-Walter Voigt