Damalsdemo: Muslime gegen Terror

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von Heide Nöchel (noé)

Damals war'n wenige nur zu sehen ...
irgendwie kann ich's verstehen:
Lang ist der Arm aus der Türkei
und schnell das Leben auch vorbei.

Muslime sind nicht der Islam,
DEM passt so viel nicht in den Kram.
Wir sehen es doch jeden Tag:
EIN Wort verhilft sehr schnell zum Sarg ...

Wer im Hinterstübchen angstvoll bebt
und will, dass die Familie lebt,
hält sich von einer Demo fern ...
Genau das ist des Pudels Kern.

Wenn hier die Türkenmassen schwären,
als wenn in der Türkei sie wären,
Deutschland verkünden ihren Hass,
dann finde ich das ziemlich krass,

denn schließlich leben hier doch sie
in Freiheit und Demokratie –
was man ja wohl nicht sagen kann
vom Land des Tayyip Erdogan.

Wenn’s ihnen hier doch nicht gefällt,
weiß ich nicht, was sie hier noch hält!
Wenn sie dem „Chef“ zujubeln wollen,
dann soll’n sie sich ganz einfach trollen!

Doch hier lässt sich gut Geld einsacken,
und ungestraft bläh’n sie die Backen,
schrei’n Gastgebern „Nazi“ entgegen
(wie’s scheint, mit offiziellem Segen …)

Wer gern hier lebt und sich als Gast
ans Landesübliche anpasst,
wie es normal und Regel ist,
der wird auch gerne hier begrüßt.

Doch wer uns hier den Mund verbietet,
unkontrolliert im Mob mitwütet,
der darf uns gern von sich befreien,
DAHEIM der Diktatur sich weihen …

© noé/2018

... angesichts des soeben stattgefundenen „Staatsbesuches" von Erdogan mit rotem Teppich, militärischen Ehren und Abenddiner beim Bundespräsidenten sowie erneuter Jubel- wie Prügelattacken seiner in Deutschland lebenden Anhängermassen.

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