Weck mich nicht!

In meinem Traum steht sie vor mir - in hellstem Glanze!
Geschmückt mit seiden schimmernd‘ Bändern ist ihr Kleid.
Ihr langes, goldenes Haar verziert mit einem Blütenkranze,
reicht sie mir lächelnd ihre Rechte: „Auf, zum Tanze!“
Und zieht mich mit und strahlend spricht sie: „Sei befreit!“

Ich staune, schau herab auf meine Füße,
die schwebend jeden Schritt mit Leichtigkeit begehen!
Ganz schwerelos tanz ich inmitten aller Lebenssüße,
mit glockenheller Stimme ich dies Sein begrüße,
als wollt ich nie mehr eine Nacht und Dunkel sehen.

Im Licht vereint mit vielen dieser engelgleichen Wesen,
die Frohsinn schenken, tanz ich weiter, unbeschwert.
„Kein Anfang und kein Ende“, ist in ihrem Blick zu lesen.
Von allem Schmerz bin ich so wundergleich genesen
- es ist das wahre Glück, was mir so traumhaft widerfährt!

Und wie ich lache und vergnügt beim Tanzen springe,
da, plötzlich, ruft mich eine liebe Stimme an!
Ich will nicht hören – nein! Ich atme ein und singe!
Ich spüre jede Saite in mir, wie ich selbst erklinge …
Erwachen! Schade, dass der Traum nicht bleiben kann!