Gewaltiger Flügelschlag über mir
die Sonne ist gänzlich verdeckt
Blicke wandern zaghaft nach oben
ein Götterwesen hat mich entdeckt.
Es kreist als Greif* still vor den Wolken
die Krallen sind weit ausgefahren
in mir die Angst, sie wächst erbärmlich
und doch – es wird ums Herz ganz warm.
Ich blicke in des Tieres Augen –
zwei Blitze treffen sich
reichen bis tief in die Seele
und vereinen sich freundschaftlich.
Es packt mich, fliegt mit mir davon
sein Urschrei stört mich nicht
wir segeln in die Dämmerung
durch schwarze Nacht, hinüber zum Licht.
Wehrlos, willig muss ich folgen
und doch ist Friede in mir
habe nichts mehr zu vergeuden
wenn es so sein soll – bleibe ich hier.
Die Zeit als Mensch scheint vorbei
ich fühle wie kräftige Flügel mir wachsen
zu meinem dichten Federkleid
ab nun werde ich den Himmel bewachen.
* Der Greif kommt als Fabelwesen in vielen Kulturen vor. Der Adler-Löwe war besonders im Mittelalter ein hochgeachtetes doch auch sehr gefürchtetes Fabelwesen. Götter und Herrscher fühlten sich sicher mit einem Greif als Wächter, da sie sich gut behütet und geschützt vor Angreifern und Räubern wähnten. Quelle: House-of-Fantasy.