Was wir können und was nicht

Bild zeigt Alf Glocker
von Alf Glocker

Wir entdecken
und verrecken,
wir konstruieren
und wir investieren,
wir zerstören
und wir schwören,
daß auf dieser wilden Erde
in Zukunft alles besser werde -
wir mühen uns aus Leibeskräften
und planen mit den Auftragsheften,
wir streben stets nach dem Gewinn...
doch wir verstehen leider nicht den Sinn!

Unsere Bahnen
lassen ahnen,
worauf das weist,
was in uns dreist
infrage stellt: Das Leben.
Wer ist gewillt sich aufzugeben?
Und was wirkt in uns kämpferisch,
das jeden Tag, aufs neue, frisch
voranstürmt, um was zu erreichen?
Wir gehen ständig über Leichen!
Wer fragt sich dabei "wer ich bin"?
Und wer versteht doch nicht den Sinn?

Alle streiten
und bereiten
dabei Übles vor!
Tarnung: Engelschor!
Doch das Wahr-Gesicht,
zeigt der Mensch wohl nicht!
Woran will er glauben? Hassen
wollen jene allzu breiten Massen,
die, voll "guten Glaubens" meinen
die Gerechtigkeit liegt in den Steinen,
auch in Säbeln läg' der Neubeginn -
doch sie verstehen nicht den Sinn!

Alle Mühen,
alles Glühen
in den Leidenschaften,
dem "Gewissenhaften",
gehen nur ins Öde, Leere,
denn die dunklen Heere
treffen ziellos aufeinander!
Und sie folgen dem Meander,
auf den Spuren ihrer Zeit...
jeder steckt im Unschuldskleid -
alle sind wir seltsam hilflos mittendrin,
doch wir verstehen leider nicht den Sinn!

Gedichtform: