ein dring lich
es tropft in die stille des raumes die trauer
vergangenes strömt aus ritzen der wand
schränke
eingemottet die unverhofften aufbrüche
in eine bessere welt . lassen sich nicht wieder
beleben . schauerlicher gesang auf den
weiden . aufgeschreckte hasen und füchse
überlandleitungen summen kaum wahr
nehmbar anschwellende bedrohung
unter kristallklarem himmelsgewölbe
verlaufen von kindlichen spielen ohne arg
und list vertrauen schauen im reich der
wolken gebilde in bausch und bogen
alle versammelten grautöne werden
schön schimmern in poliertem glanz
und erhaben erhebt das
unbefleckte weiß die gedankenbäume
flocken von weicher watte schweben über
immergrüne wiesen: löwenzahn . margerite
und kornblume feiern ein fest am zaun
gäste in farbenfrohen kleidern winken
flatternde bänder im haar und an
hüten . gebunde sträuße
blumen in händen
die nicht welken.
An fäden und schnüren geknüpfte
luftschlösser . zartgliedrige wesen
durchsichtige geschöpfe und papier
drachen. die vom himmel hängen
gedacht und mit den augen in
kindlichem eifer nachgezeichnet
all die wunder dieser welt
Hier auf den vorliegenden blättern
der geschichte der eigenen und
der menschheit armseligkeiten
nichtig geworden
©dherrmann