Wie Ton ist der Mensch.
Sagt die Bibel.
Von Gott als Töpfer behutsam geformt,
ist der Mensch geworden,
ein Einzelstück,
ein Unikat auf dieser Welt.
Der Mensch wie Ton …
Vor den Töpferständen
frage ich mich:
wirklich?
Der Mensch - ich –
wie eine Vase, eine Tasse - ein Teller?
Kunstvoll, sicher…
Aber so endgültig? So fertig? So unveränderbar?
Mit Ton und Wasser verarbeitet der Künstler
Material zum fertigen Werk.
Mit Seele und Geist gestaltet Gott
immer weiter, immer neu.
Der Mensch als Einzelstück,
niemals fertig …
im Leben nicht, im Sterben nicht.
Gott berührt mit seinem Geist
alles, was lebt - auch mich,
lockt mich, lädt ein,
neu zu werden,
zu hoffen,
zu lieben,
zu denken,
zu fühlen.
Der Mensch - ewiger Ton in Gottes Händen.
Der Mensch wie Ton,
wie Musik, wie Klang
harmonisch, auch mal misstönend
Das Leben aus unterschiedlichen Rhythmen gestaltet
beschwingt und locker
langsam getragen
ein flotter Walzer
ein trauriges Lied
eine leises Summen
Meine Lebensmelodie
sucht sich ihren Weg
im großen Klang der Welt
gestaltet das Leben
mein Leben, das Leben der anderen auch,
ruft Echo hervor, bekommt Resonanz
Ich selbst werde Echo
im Klang der vielen
schwinge mich ein
gehalten und getragen
im ewigen Klang
der Schöpfung Gottes.
Kommentare
Ein großes, großartiges Gedicht, liebe Angelika, ob man nun gläubig ist oder nicht. Respekt.
Liebe Grüße,
Annelie