Immer schlafen alle

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von Susanna Ka

Immer schlafen alle,
wenn ich allein
in meinem Vollmondbad liege.

Immer schlafen alle,
wenn ich jemanden
zum Reden brauche,
jemanden, der mit mir lacht
und die Traurigkeit vertreibt.

Ach, immer schlafen alle.

Rastlos wandere ich durch die Räume,
stolpere über den schnarchen Hund,
finde eine Puppe, die eines der Kinder
sorgfältig in ein Kissen gebettet hat.
Auch die Puppe schläft.

Ich steige die Leiter hinauf
zum Dachboden,
zur Luke hinaus.

Die Nacht nimmt mich in die Arme
und hüllt mich fürsorglich
in ihren dunklen Mantel.
„Schuhuu“ grüßt die Eule.
Zwei Katzen sitzen
aneinandergeschmiegt
auf dem First und singen
mit den Sternen im Chor.

„Da bist du ja,“
lächelt Selene,
„Hörst du die Musik?
Wiege dich im Rhythmus,
tanze, tanze.“

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