ich bin auf dem Weg zu dir, Sommer ist, und wie, und
ich habe keine Angst vor zu langen Stunden, Spinnen
und ihren Netzen, zu schnellen Vormittagen, zu kurzen
Nächten, keine Angst vor stummen Augen Geblendeter,
die den Blick nicht heben beim Vorübergehen, ich habe
grade keine Angst davor, Vergangenes vergangen sein
zu lassen, die Zukunft auf morgen zu verschieben, und
ich weiß, ja, der Weg des Wassers kann lang und schwer
sein aus dem Quellgebiet der Reinheit der Jahrtausende
durch die Dunkelheit der sich unterirdisch verbindenden
Leitungen in Bleirohre meines Hauses aus dem letzten
Jahrhundert in den vierten Stock in mein Waschbecken,
das mit dem Sprung in der Mitte, der gebrochenen Säule,
wenn sich Morgensonne wieder ihre Strahlenbahn bricht,
wenn ich mir in der Frühe die Augen auswasche mit dir,
du klares Wunder des Lebens, doch auch, wenn ich mich
staunend freue, nach dem August kommt der Herbst und
dann der Winter und dann kommt Kälte und der Schmerz
und alles beginnt erneut, unvermutet berühren die Finger
meiner linken Hand etwas warmes Weiches, das bist ja du,
dein rechter Arm, kaum zu glauben, du bist, ich bin, heute,
getröstet, auch wenn ich dich kaum hören kann, habe ich
gefühlt und gesehen, wie du auf mich zugingst mit deinem
wehenden Schritt, offenen Händen und Herz in den Augen