Sie steht am Fenster
mit bangem Blick.
Sie sieht Gespenster!
Vermummte Wesen -
sie kommen zurück!
Sie kann nicht lesen,
was auf Plakaten
geschrieben steht.
Sie kann nur warten.
Die Geister grölen!
Sie, panisch, späht.
Aus Augenhöhlen
schießt kalter Hass!
In fremdem Ton,
ohn‘ Unterlass,
ruft man Parolen!
Dann klirrt es schon
- Gestalten johlen!
Es züngeln Flammen!
Und wieder Krieg!
Es knallt! Sie rammen
die Eingangstüren!
Hass hält den Sieg.
Sie kann es spüren,
wie Ohnmacht lauert.
Hoffnung zerbricht.
Angst überdauert.
Blaulicht! Sirenen!
Erst glaubt sie’s nicht.
Erleichterungstränen.
Tumult – dann Stille.
All ihre Lieben,
der Lebenswille,
und eine Tasche
sind ihr geblieben.
Sonst nichts – nur Asche.
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