218. | lebmsfremd.

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1)
und du iast umanond, trogst so schwa on deim lem, die woahheit tiaf vabonnt, konnst den glaubm net vastehn
denn du iast umanond, so vü noabm in deim lem, mitm finstan vawondt, heast des flüstan, spiast des bem
und du iast umanond, jede tüa is zuagspeat, zweiflst on deim vastond, oi deine sinn san entleat
denn du iast umanond, dei ongst schreit aus deim mund, klebst auf da rodn wond, foist endlos tiaf ohne grund.
2)
nua longsom gehts voaron, diesa weg is dei Lem, rechts, links a tiafa grom, spiast wie si die wände hem
nua longsom gehts voaron, daham so vü foisch gmocht, tränen spuan si davon, onzogn von da schweakroft
nua longsom gehts voaron, und die zeit rast voabei, in die phantasie gflohn, tonzt völlig aus da reih
nua longsom gehts voaron, die föhla wean addiat, bist schuidig lebmslong, host scho fost kapituliat.
ch 1a)
und pletzlich host a kloare, schoafe sicht, spiast den otem, des friedlich stille licht
heast die bewegungen unsre mutta ean, vaschmözt mit da natua, fühlst den uasprungskean, den uasprungskean
do dei fähigkeit wiast glei wieda valian, ea gonz alla wiad üba dei lebm regian
dei schicksoi besieglt, host ongstzuaständ, orientiarung valoan, so lebmsfremd, jo so lebmsfremd.
3)
suachst die realität, olle fädn zafetzt, schleppst di duach tiafn dreck, host di dabei schwa valetzt
suachst die realität, lebst grod in an oiptraum, mit trugbüdan übasät, nua zu dia söbst host vatraun
suachst die realität, host dei ich wo valoan, mit stanan übasät, deine augn in d‘leare stoan
suachst die realität, fiktion is gleich utopie, bist aufm foischn weg, vaspüst dei kroft und eneagie.
4)
dei büd is net duachdocht, deine foabm san vawischt, vastehst net die botschoft, host nua im trübm gfischt
dei büd is net duachdocht, vabrenns, wiafs weg, loss foin, wiast no moi hoat bestroft, boid spiast unhamliche quoin
dei büd is net duachdocht, vatrogst do goa kan schmeaz, des feia knistand locht, geht scho wieda steu obwäats
dei büd is net duachdocht, gibt kan peafektn gott, host dei scheiss lem vasklavt, bist jetzt a spüboi vom tod.
5)
in dia heascht finstanis, die wäame is eingfroan, dei heaz hot an tiafn riss, spiast a beissendes rumoan
in dia heascht finstanis, dei sö zu eis eastoat, es gibt ka paradies, gibst da söbst dei eahnwoat
in dia heascht finstanis, host kan plotz meah füas licht, dei gonzes lem a wüdnis, vawechslst glück mit gift
in dia heascht Finstanis, dei blick neblig getrübt, bei dia gibts kan kompromiss, bist füas lebm vüz ungeübt.
ch 1b)
do pletzlich host a kloare, schoafe sicht, spiast den otem, des friedlich stille licht
heast die bewegungen unsre mutta ean, vaschmözt mit da natua, fühlst den uasprungskean, jo den uasprungskean
do dei begobung hoit nua füa kuaze zeit, ea gonz alla hot dei lebm bewusst entzweit
hot dei gedächtnis gstoihn, deine reseavn glähmt, dei motorik is geschwächt, so lebmsfremd, jo so lebmsfremd.
ch 2a)
die grelle sunn hot da deine leichtendn augn blendt, is in iahm element
sie hot di betrogn, varotn, fühst di so lea und so lebmsfremd, jo so lebmsfremd, so lebmsfremd
die grelle sunn spüt dei lebm raffiniat aus deine händ, hot iah mocht weita ausdehnt
du vamisst scho die vün totn, fühst di ausgsaugt und so lebmsfremd, jo so lebmsfremd, so lebmsfremd.
6)
stüamst mitm wind voaron, regnnoss bis aufd haut, da blitz hot eingschlogn, bunt vafäabt vawöktes laub
stüamst mitm wind voaron, wanst tränen, schrei vahoit, fliagst auf woikn davon, komponiast natuagewoit
stüamst mitm wind voaron, tonzt mitm donna im takt, wiast zum chamäleon, voiziagst den liebesakt
stüamst mitm wind voaron, dei freiheit grenznlos, bist scho glodn mit strom, wogst donn den nächstn voastoss.
7)
schaust in die moagnsunn, da rode boi locht laut mit, nei geboanes heiligtum, mochst jetzt an gigantischn schritt
schaust in die moagnsunn, kühle Luft tiaf inhaliat, geniesst die letztn foabm, reine eneagie transfoamiat
schaust in die moagnsunn, obsoabiast iahre stroihn, bleibt a mystearium, bleibst im weissn licht vaschoin
schaust in die moagnsunn, des geheimnis eakonnt, gheast zum univeasum, bist mit oim tiaf vawondt.
8)
da tod in dia scho nogt, spiast das scho intensiv, host di zvü vaausgobt, da schmeaz schleicht ruhig sensitiv
da tod in dia scho nogt, host das iagendwie geahnt, host die traua vajogt, weit entfeant des geheime land
da tod in dia scho nogt, boid wiad a explodian, hot di ind foin glockt, dei lebm wiad kapitulian
da tod in dia scho nogt, bist scho so lebmsfremd, im gwitta stehst gonz nockt, bist des ochte element.
9)
wiast ans mit da natua, einmoligs phänomen, die zeit is reif dazua, die menschheit wiads niemois vastehn
wiast ans mit da natua, des wunda is voibrocht, leistest an heilgen schwua, host donn des feia entfocht
wiast ans mit da natua, du bist wie a komet, ziagst dei bahn in olla ruah, glühst mit intensität
wiast ans mit da natua, dei lebm findt jetzt sei end, jeda foigt deina spua, da weite weg so lebmsfremd.
ch 1c)
und pletzlich host a kloare, schoafe sicht, spiast den otem, des friedlich stille licht
heast die bewegungen unsre mutta ean, vaschmözt mit da natua, fühlst den uasprungskean, jo den uasprungskean
und dei genialität wochst ewig long, do dei kuazes lem woa scho längst tödlich krong
bist unsichtboa, host di übaroi ausdehnt, konn di in da luft spüan, so lebmsfremd, jo so lebmsfremd, afoch so lebmsfremd.
ch 2b)
die frische luft hot da iah gonze aufmeaksomkeit gspendt, woast zwischn windn einklemmt
sie hot da ghoifn, hot di akzeptiat, fühst di so lea und so lebmsfremd, jo so lebmsfremd, so lebmsfremd
die kühle luft vafosst mit dia dei echtes testament, bist so wüd, so ungezähmt
wuadest von da natua inhaliat, fühst di frei und leicht und so lebmsfremd, jo so lebmsfremd, so lebmsfremd.
ch 3a)
da horizont fäabt si bluadigrot, übalistet host dein eignen tod, so lebmsfremd, so lebmsfremd
fliagst frei bis in hohe atmosphäan, denn iagendwonn miass ma olle steam, so lebmsfremd, so lebmsfremd
bist aufeastondn, wieda geboan, bist eneagie in seina reinstn foam, so lebmsfremd, so lebmsfremd
duachfliagst des univeasum ois licht, vielleicht findst lebm, is jo dei pflicht, so lebmsfremd, so lebmsfremd.
1)
denn du iast umanond, trogst so schwa on deim lem, die woahheit tiaf vabonnt, konnst den glaubm net vastehn
und du iast umanond, so vü noabm in deim lem, mitm finstan vawondt, heast des flüstan, spiast des bem
denn du iast umanond, jede tüa is zuagspeat, zweiflst on deim vastond, oi deine sinn san entleat
und du iast umanond, dei ongst schreit aus deim mund, klebst auf da rodn wond, foist endlos tiaf ohne grund.
ch 1a)
und pletzlich host a kloare, schoafe sicht, spiast den otem, des friedlich stille licht
heast die bewegungen unsre mutta ean, vaschmözt mit da natua, fühlst den uasprungskean, jo den uasprungskean, jo den uasprungskean
und dei genialität wochst ewig long, do dei kuazes lem woa scho längst tödlich krong
bist unsichtboa, host di übaroi ausdehnt, konn di in da luft spüan, so lebmsfremd, jo so lebmsfremd, jo so lebmsfremd.

geschrieben am 04./05. dezember 1996 /// 15. jänner // 28. märz // 06. april // 05. august 1997 /// und am 30./31. Jänner 2001.pk.
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