An Schiller und Goethe

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Wo seid ihr Dichter nur, Schiller und Goethe?
Wenn sich mir heut' die Gelegenheit böte,
euch zu treffen, in Weimar, bei einem Wein,
wir würden uns zu einem Kreise verein'n.

Die Welt erneut verzaubern und beglücken,
Seelen mit unserer Dichtung verzücken.
Über Thüringer Weid' und Wiesen reisen,
berichten von Lieb, Leid und andren Weisen.

Doch ihr habt euer Leben schon genossen,
steht befreundet bespant und unverdrossen,
in Weimar vor dem Theater, grün und tot.

Ich, bin allein, ungeteilt bleibt meine Not,
verbring' mit Worten Zeit, dichte und feile
den Text, gegen Dummheit und Langeweile.

Veröffentlicht / Quelle: 
Der kleine Klang: 101 Sonette. Marcus René Duensing, Nienburg/Weser 2008, ISBN 978-3-939667-21-6

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