Zerfetzt

Bild von Alf Glocker
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Ich sehe meinen frühen Tod,
so spät, so klamm, so ausgelassen
und weiß genau wann er mir droht –
doch kann ich’s leider gar nicht fassen.

Er steht am Fenster – Wolkendunst,
schickt schleichend seine Zeichen.
Ja, er verbirgt vor mir die Kunst,
mich lust- und launisch zu erbleichen!

Und über’s Meer und aus der Nacht,
eilt er herbei mit seinen Flügeln.
Er hat noch alle platt gemacht,
versteckt in sieben dunklen Siegeln.

Der frühe Tod, ob spät, ob wie,
erreicht das schwache Herz zuletzt.
Kommt er gar spät, kommt er nicht nie.
Wenn er dann bleibt, ist man zerfetzt!

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Kommentare

09. Sep 2015

Sehr lebendig doch geschrieben!
(Das Bild ist direkt zum Verlieben!)

LG Axel

09. Sep 2015

Zum Glück wissen wir nicht wann und wie er uns ereilt.
Liebe Grüße,
Angélique

09. Sep 2015

Wer ihn fürchtet, stirbt den Tod tausende Male, ohne vorher zu leben.
(Schöner Aphorismus, oder? Ist von mir, von gerade eben.)

09. Sep 2015

Liest sich melancholisch schön, Alf. Und, Madame Noé, deine Erkenntnis gefällt mir sehr gut! :)

Der Tod kommt wann er es für richtig hält.
Da haben wir nicht viel zu sagen.
Doch, wer zum Schutz der Lebewelt,
traut niemals nichts zu wagen,
wahrlich sich ums Leben prellt.

LG Ben

09. Sep 2015

Wenn uns Ahnungen begleiten,
lässt sich trefflich drüber streiten,
ob Nostradamus recht behält...
viel besser weiß es doch die Welt!

LG Alf

12. Sep 2015

Bedenke ... auch der Tod kann ein lieber Freund sein, wir mögen ihn nicht recht, weil wir ihn zu wenig kennen ... schmunzel! Tolles Werk lieber Alf! LG!