Nie lasse ich dich aussprechen
- da musst du ja schreiben!
Schuld ist das Küsschen Nimmersatt,
das zwischen deine Silben springt
und sie einfach verschluckt!
Egal ob nah, ob fern: du schreibst …
Wie zwinkern mir deine Worte
aus jeder Zeile zu.
Husch, ihr Schelme, ab hinter meine Stirn!
Dort baut ihr euch eine Ameisenstraße
zu meinem Herzen und von dort
geht’s weiter bis in die Zehenspitzen.
Wer braucht da schon Brausepulver?
Zwar würd ich mich oftmals gerne
faul an Waldmeister berauschen,
doch meine Gedanken rennen mich
zu dir – wo auch immer du bist.
Ach, was lieb ich deine Briefe aus der Ferne,
in denen jeder Satz
Purzelbäume
zu mir herüber schlägt.
Manchmal flittern deine Silben
wie Konfetti aus den Bögen. Luftpost!
Wie freuen mich die entlegenen Orte,
die deine Handschrift zu mir trägt!
Und so mancher Satz durchtanzt mit mir
Tageshöhen und –tiefen, ruht des Nachts
in den Grübchen meiner Lächelwangen.
Liebster, nichts auf der Welt
malt mir das Glück ins Gesicht
wie deine tintengeküssten Worte.
Anouk Ferez,
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Urfassung eines 2016 neu aufgelegten Gedichtes