Surrealistisches Weihnachtslied

Bild zeigt Alf Glocker
von Alf Glocker

Auf dem allergrünsten Rasen
steht die bunte Kuh und ruft
„Ihr seid meine Freundschaftskerzen,
meine dreizehn Kerzen in der Luft“ –
und dann steigen blaue Blasen
in die gänzlich schwarzen Herzen,
doch die Menschen bleiben gut!

Dudeldudeldudeldudel,
dudeldudeldudel – knall!
Papi pflegt die dicke Nudel,
Mutti probt den Sündenfall!

Auf des toten Mannes Kiste
rudern Leute mit dem Strom –
einer spielt auf der Gitarre,
dreizehn gehen auf die Piste,
doch die Order kommt aus Rom
und der Papst raucht 'ne Zigarre,
irgendwo fließt heiliges Blut!

Dudeldudeldudeldudel,
dudeldudeldudel – knall!
Mutti meint, das Lobgehudel
passt zu jedem irren Fall!

Und im Eifer der Gefechte
verliert der Kasperl seinen Kopf,
auf der Eisbahn „Weihnachtsmärkte“.
„Lustig“, schreit der Selbstgerechte,
überflüssig wie ein Kropf,
und er opfert frisch gestärkte
Hemden in der Höllenglut!

Dudeldudeldudeldudel,
dudeldudeldudel – knall!
Dummi kniet in dem Gesudel,
auf dem Beutel, dick und prall.

Und vom Himmel schweben Phrasen,
ein Engel singt jetzt in die Gruft:
„Ihr seid meine Freundschaftskerzen,
meine dreizehn Kerzen in der Luft!“
Und die Stimmung in den Gassen
ist aufgeheizt, um auszumerzen,
was nicht freundlich auf der Hut!

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