Streicheleinheiten

Bild zeigt Soléa P.
von Soléa P.

Zielgenau, ins Nichts, der Blick,
aus Augen, deren Glanz erlosch,
erzählt sein Mund von Resignation,
am Kopf, die Hand, die Verzweiflung betont …
festgefahrene Gedanken hinter grübelnder Stirn,
verzetteln sich im Hirngewirr,
warten auf Input und Impulse,
auf klitzekleine lichte Momente,
in denen er einen Anfang erkennt,
um den Faden wieder aufzunehmen –
am Leben langsam teilzunehmen,
auf jenes Licht, das jede Zelle erhellt –
Seele und Körper zusammenhält …
aus dem sich allmählich Hoffnung schält
zu erkennen, „das nützt ja alles nichts“,
und zieht sich selber bei den Haaren,
„ich darf nicht verzagen“,
so schwarz kann keine Hoffnung sein,
denkt alles an Elend kaputt – Schluss –
redet es sich immer weiter ein,
bis hin, zur völligen Erschöpfung,
die schwere Leere hinterlässt,
und Nüchternheit, sie lässt ihn frieren,
doch, so heruntergekommen auf diesen Punkt,
sieht er zum Kämpfen endlich Grund,
auch wenn die Trauer ihn immer wieder einholt,
hat er es verdient,
dass auch ihn, das Leben liebt …
an dem er so oft verzweifelt
und doch sein wehes Herz auch streichelt.

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