OSZE – ein Resümee

Bild zeigt Annelie Kelch
von Annelie Kelch

Die Party ist vorbei,
the game is over -
außer Kosten und Spesen
nicht viel gewesen;
die Sause hat so gut wie nichts gebracht,
man hat gegessen, vom Feinsten, und reichlich -
getrunken, gelacht und Faxen gemacht.
Ich kann 's kaum glauben,
wenn ich die Fotos in der Zeitung sehe.
„Wat die sich da erlaubt habn, is die Höhe!“,
(sagt KRAUSE).

OSZE- was soll 's: Schnee
von gestern, sollen die sich verschwestern
doch mit der Heilsarmee, obwohl:
keine einzige Seele gerettet,
weder vorm Krieg noch vorm Alkohol.
Einigkeit will man erzielt haben wohl
im Kampf gegen den IS.
What a mess –
dass man sich darüber noch einigen muss.
Jetzt fehlt nur noch der Bruderkuss
zwischen Putin und Erdogan -
und dann sind wir alle dran
(sagt KRAUSE).

Die dürfen weitermachen in Aleppo mit ihrem Krieg.
Was kann man nur tun, dass dort endlich die Waffen ruhn?
Bertha KRAUSE hinschicken, damit Putin,
der Schweinehund, sich dort endlich, pardon, verpisst?
Weil das nun wirklich nicht mehr länger mehr zum Aushalten ist?
Weil man unter den Trümmern noch immer Kinder vermisst?
Weil dort immer noch Menschen sterben müssen?

Ach, Gründe gibt es wie Plastik im Meer.
Weshalb ist das so schwer
zu verstehn. Muss man das erst mit eigenen Augen sehn?
Und wer schießt den Schlächter Assad endlich zum Mars?
„Icke!“ -
Ich höre? - Ach, Krause war 's.
„Ich stöber den uff und dann jeht it rund,
kommt vor 'nen Kriegsgericht, der feige Hund",
prophezeit KRAUSE mit vollem Mund.
„Will nächstes Jahr och uf die Party vom OSZE.“
Ich frage: „Bertha, weshalb?“
„Na, dit jab da Filet - vom Kalb,
Austernpilze mit Quittenragout,
'nen paar Holsteiner Weiderinder
werden nie wieder 'Muh'
sajen können – aufjefressen von denen, perdü!“

„Fehlt nur noch das Fleisch vom Hottehüh“,
werf ich ein.

„Is längst nich mehr 'in'“, Krause nimmt 'nen Schluck Bier.
„OSZE – wir leben (pro forma) in Frieden hier .“

„Dass ich nicht lache.“

"Hat nischt anderet stattjefunden als een jroßet Fressen,
allet sonstige kannste jetrost vajessen.
Hättit Pommes mit Bratwurscht jejeben, wär keen
Aas jekommen; wärn alle wechjeblieben;
dit kannste dir an fünf Fingern abklaviern.
Mensch, jeht mich dit anne Niern.
Dat jute Essen hat die Minister nach Hamburch jetrieben“,
sagt KRAUSE und nimmt noch 'nen Schluck Bier.
Mittlerweile ist es schon viertel nach vier
und KRAUSE noch immer putzmunter:

„Ick jloobe, de Welt jeht bald unter! -
Da hockten de Backfeifenjesichter
wie beschickert mittenmang ihrer Fahnen,
und nischte-nix kam dabei raus, konnten die dit nich ahnen?
Da kann ick nur sajen: Meen Jott, hab Erbarmen.“

Amen!

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