Vater nahm oft eine Schrift zur Hand,
Und seine Stimme klang tief und klar,
dann zeigte er mir eine Welt,
die fremd und voller Wunder war.
Wir stahlen des Teufels goldene Haare,
saßen in Schneewittchens Zwergenhaus.
Mit Nils Holgersson und den Gänsen,
flogen wir in die Welt hinaus.
Wir gingen mit Rotkäppchen durch den Wald.
Dem Wolf geboten wir sofort HALT!
Dann ging es durch's Schlaraffenland,
wo Vater das Tischlein-deck-dich fand.
Wir freuten uns mit Sternentaler,
als es die goldenen Münzen bekam.
Und jubelten mit Aschenputtel,
als sie den Prinzen zu sich nahm.
Der Froschkönig erhielt die Jungfrau.
Bei Rapunzel ging's hoch die Wand.
Vater lockte mich mit Träumen
durch sein magisches Märchenland.
(c) Olaf Lüken (10. Dezember 2019)
Kommentare
Wohl dem der einen Vater hat,
der lesen kann - da bin ich platt!
LG Alf
(Vor)Lesen bildet - wie man sieht!
Wenn dann im Herzen was geschieht ...
(Krauses Verwandtschaft lässt's in Märchen krachen:
Als tumbe Riesen und faul-fiese Drachen ...)
LG Axel
Erinnerungen, liebevoll und wertschätzend, an einen vorlesenden Vater aus Kindertagen, poetisch vom lyr. Ich hier in schönste Poesie eingefasst, meint mit herzlichen Grüssen,
Ingeborg
Sehr schön!
Märchenhafte Grüße, Monika
Erinnerung an die eigene Kindheit.
Wunderschön. DANKE!
LG Monika
So gesehen sind alle Märchen schön,
wenn der Vater den Sohn mit Vorlesen verwöhnt …
Liebe Grüße
Soléa