Theaterschiff „Marie“ träumt noch vom letzten Liebesdrama
und flirtet schüchtern mit zwei nagelneuen kleinen Fahnen.
Ich denke unterwegs an Dostojewskis auswegloses Karma;
ringsum die Schiffe ruhen unter dicken Wetterplanen.
Ein junges Liebespaar auf einer Bank am Innenhafen
hält sich an Händen fest und küsst sich wund und warm.
Der alte Bettler auf der Brücke ist schon eingeschlafen,
und aus der Fischergrube tönt ein Polizeialarm.
Ein Stückchen weiter, in der Engelsgrube, auf dem Trittoir
liegen so an die vierzig grüne, durchaus frische Tannenbäume;
erinnern an das letzte Weihnachtsfest, das kürzlich war
und wecken in mir neuerliche Festtagsträume.
Ich wandere vergnüglich durch die enge „Breite Straße“,
bewundere den Riesenlöffel im berühmten Marzipan-Café;
er steht im Schaufenster zu 'Niederegger', just zum Spaße.
Indessen dunkelt 's - es wird Zeit, dass ich nach Hause geh.