Ach, Wolken mit glutroten Säumen
zieh‘n still überm Wald ihre Bahn.
Ein seliges Weben von Träumen
hebt mir im Herzen nun an.
Sehnen, das längst war vergangen,
kehrt neu im Busen mir ein,
der Blick wird seltsam verhangen,
auch Tränen fallen darein.
Ach, wie es wieder durchbittert
so schmerzlich die brennende Brust!
Mein Inn‘res schaudernd erzittert
ob heißer, vergangener Lust.
Durchglüht von hitzigen Träumen
beben Herz mir und Haupt,
doch zerstoben ist alles zu Schäumen,
was fiebernd einst ich geglaubt.
Wenn nächtlich die Wolken zerfließen,
geht auch dieses Träumen zugrund.
Dann will ich mein Herze verschließen,
und weinen - mit lächelndem Mund.
Geschrieben am 10. Januar 2018