Für den Kindermann

Bild zeigt Alf Glocker
von Alf Glocker

Ich fang‘ die Freudentränen der Begierde,
tropfenweise, seltsam willig, in mir auf –
wobei du mir, unabsichtlich, Liebe spendest!
Denn du hältst mich für eine schöne Zierde,
gehst für dich, mit ihr, den Wollustweg hinauf,
wobei du die notwendigen Signale sendest,
die man dort immer nichts als gut versteht,
wo es sich um die Entstehung dreht.

So fallen wir in jene tiefe Eifer-Trance,
die Geister nicht, jedoch die Sehnsucht zeigt.
Wobei aus schieren Seelentiefen dringt,
was alles andere ist, nur nicht Balance,
die allen argen Frust zu ihm nachhause geigt,
weil dir jetzt nur noch die Sirenenstimme singt.
Und dabei sind die Wangen leicht gerötet,
weil man der Angst entrinnt, die alles tötet!

Als Frau bin ich vom Charme benommen –
Alarmsignale treffen meinen heißen Kern –
und nirgend, nur bei dir kann ich mich finden!
Du hast, als Mann, mich frech genommen,
ich bin (fatal) dein Schicksal und dein Stern!
Mit dir will ich auf eine wilde Zukunft gründen.
Nun fass mich an und tanze mich ins Leben.
Ich kann nicht anders, als mich hinzugeben!

Denn ich bin aller Lockstoff, gar nicht groß!
Ich führ dies an, als sei es die Entschuldigung,
für eine Macht, die dem Kalkül entspricht.
Ich lasse dich, bei allen Heiligen, nicht los –
du schuldest mir die absolute Huldigung!
Bist du für diesen Anspruch denn zu schlicht?
Ich fordere von dir was ich erwarten kann:
den triebgesteuert-harten Ehren-Kindermann!

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