Die Zeit steht still, das weite Land liegt brach,
ein fremder Gott stoppt momentan die Uhren.
Ein altes Ehepaar traut sich nicht aus dem Schlafgemach:
Eisige Kälte herrscht in Zimmern und auf Fluren.
Die Vögel wollen nicht mehr viel vom Fliegen wissen
und warten vor der Bäckerei, dass eine Krume fällt.
Fast jeder wird an irgendeinem Tag die Handschuhe vermissen;
der Himmel ist so grau wie drunter unsre Welt.
Die Kinder spielen wintertags in warmen Zimmern,
und manche leiden sogar neuerdings an Langeweile.
Aus Babykarren dringt mitunter leises Wimmern:
Eiskalter Wind drängt Frau und Kind zur Eile.
Lautlos das Eis – trügt auf dem See, bis dass es bricht,
wenn du am wenigsten damit gerechnet hast.
Entsetzen malt sich stumm auf dein Gesicht;
ich zieh' dich raus aus dem Schlamassel, greif den Ast!
Noch bist du jung, der Winter keine wahre Hürde,
doch irgendwann wird auch im Sommer Winter für dich sein.
Schlepp deinen Schmerzensleib hinaus, trag ihn mit Würde.
Es dauert nimmer lang, dann kommt Freund Hein.
Kommentare
Das ist die richtige Einstellung, Alfred.
Mit Mut und Lebensfreude und mit richtiger Ernährung
kann man in diesen - für die Deutschen - guten Zeiten,
auch leicht die "100" überschreiten.
Aber irgendwann ...
kommt doch für jeden Menschen mal das Ende.
Dann ist es gut, wenn man dabei noch lachen kann.
LG Annelie