182. | in jeda foab.

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1)
streichl mi mit deine grossn, weitn fliagl, deck mi wach zua, denn mia is scho so koid
wäam mi mit deim peafekt scheenen keapa, hoit mi gonz fest, hob mi net meah in da gwoit
schenk ma dei gsundes, woih behütetes lem, gib ma geduid, denn zeit hetzt auf mein weg
drum stö ma meine soagn, schmeazn und uaängste, spend ma vü mut, damit i des übaleb.
2)
suach ma meine gedonkn, mei freiheit, mein friedn, hobs wo valoan, hom si so guad vasteckt
umhüll mi mit deim kräftig strohlendn charisma, brauch a stüs licht, mei schottn hot si bewegt
schenk ma dei valongen, leidnschoft, dei liebe, entfoch die glut, damit die lust explodiat
drum blick duach meine augn ins innaste heaz, spiast mei gefühl, hot ois tiaf inhaliat.
ch 1a)
voa heissa begiade flimmat die luft, im liebesrausch den oagasmus gsuacht
des wossa voa ekstasn brodlt und kocht, a hasse glut hots feia lodand entfocht
die gia nimmt total von mia besitz, obwechslnd eisige kötn, glühende hitz
mei heaz pulsiat stüamisch wüd im akkoad, denn mei sö knistat und funkt in jeda foab.
3)
streichl mi mit deine wachn, sonftn fliagl, loss mi untastön, da regn a sintflut
feib mi mit jeda anzelnen feda trockn, wisch mi do ob, entfean mein innren druck
schenk ma gnua robuste obweahfähige stäake, ghea obghäatet, mei gegnweah seah geschwächt
drum moch mi unempfindlich gegn kumma und quoin, schütz mi davoa, gfesslt in an geflecht.
4)
hüf ma, die vün hüadn zu übaspringen, räums bitte weg, donn hob i freie bohn
schlepp die stana und fösn on den rond da strossn, stüazn hearob, brich unta da lost scho zomm
schenk ma dei potential, deine letztn reseavn, gib ma die kroft, damit i des ois eatrog
drum sei mei schutzengl, dea ständig üba mia wocht, füah mi bei da hond, hoit mei lebm in da woog.
5)
übasend da telepathisch meine gedonkn, zeig da, wos i fühl, wos mi gonz tiaf bewegt
offnboa da meine intimstn geheimnisse, öffne mei heaz, mei innastes hot scho bebt
schenk ma dei aufmeaksamkeit, dei voistes vatraun, hea a guad zua, denn des is a longe gschicht
drum behoits guad in eainnrung, is mei lebmslauf, konnst ruhig woana, hob a tränen in mein gsicht.
ch 1b)
voa sponnung lädt si die luft elektrisch auf, berauscht lockt des obmteia im lauf
die neavn glodn äussast explosiv, neugia, ungeduid hom uns fest im griff
die besessnheit wiad donn zua manie, hohe wön wean gsteuat von da phantasie
mei puis pumpt und rast auf da beag- und toifoaht, denn mei sö knistat und funkt in jeda foab.
ch 2a)
in jeda foab eastroiht dei aura in an betöarendn schein, a regnbogn in an zoatn hauch
in jeda foab eablüht dei wesn, vazaubat, makllos rein, gschickt vom himml duach nebl und rauch
in jeda foab glänzn deine augn, tiafgründig, treu eagem, dei weisheit philosophiat mitm vastond
in jeda foab spieglt si dei einfühlungsvamögn im lem, dei harmonie reicht bis zum horizont.
6)
streichl mi mit deine kräftig gebautn fliagl, beheaschst die kunst, mi jedazeit zu vafüahn
studiast bei jedm liebesspü neie phantasien, auswendig gleant, raffiniate allüan
schenk ma do dei unwidastehlichstes lochn, brauch dein humoa, wiad ma glei wieda gsund
drum geniess intensiv die intime zweisomkeit, vageht ois vüz schnö, träumen vom mearesgrund.
7)
stäak mi duach dei söbstvatraun, dei sichaheit, dein stoiz, rüttl mi woch, zeig ma die wiaklichkeit
nimm ma do endlich mei sündnbekenntnis ob, sprich mi davon frei, ealoss ma mei foischheit
schenk ma a reines heaz, bin donn a zahmes reh, bestrof mi hoat, dei uateil is gerecht
drum beschütz mi voa oim bösn, voa kriag und streit, vü zu sensibl, denn i träum scho seah schlecht.
8)
beobocht do mei lebm amoi von da ondan seitn, wohn hintam spiegl, ewig gfongen in da foin
analysia jede sekundn vom gonzn joah, donn eascheint a büd, puzzleteile bleibm vaschoin
schenk ma an logisch vanünftig lesboan plan, eakläa man gebrauch, behoit donn den übablick
drum zeig ma meine grenzn, schronkn und barriean, vasteck d‘leita, donn gschiacht ka unglück.
9)
vaspea olle fensta und tüan, vasteck die schlüssl, moch nua ois dicht, damit i net fliehn konn
loss ma oba a mei recht auf weite freiheit, vawiat und hüflos, brauch dringend dei peason
schenk ma geboagnheit und an sichren onkaplotz, zieh mi gean zruck, a tonkstö füa eneagien
drum umoam mi jetzt innig und sog dossd auf mi zöhst, bist mei ruhepol, vascheichst meine phobien.
ch 1c)
idyllische stün beruhigt wieda die luft, die freude vastroiht an wüazig mildn duft
des mea aufgewühlt, scho giarig entflommt, feurig betöat om schneeweissn sondstrond
die uneasättlichkeit wiad scho zua sucht, nasch vabotenaweis von deina frucht
mei lebm trommlt rhythmisch on jedm oat, denn mei sö knistat und funkt in jeda foab.
ch 2b)
in jeda foab schimmat dei onziehungskroft begeahnsweat auf, dei erotik lockt, ziagt mi magisch on
in jeda foab glüht dei temperament heissblütig beim gebrauch, a vazaubate fee füa mi aufghom
in jeda foab glitzat dei prickelnde haut ungezähmt earegt, koide schaua jogn nua so dahin
in jeda foab projiziat dei peasönlichkeit, orginalität, dei dynamik die beste medizin.
ch 3a)
im hohn gros in an weitn blumenmea auf ana unberüatn wiesn
liebm wia uns stundnlong völlig hemmungslos in jeda foab
auf wachm moos vagiss ma auf gegnweah, kenn ma die lust donn

geschrieben am 01./02./03. mai 1996 /// 25. august 1997 /// 02./03./04./05. juni 2000.pk.
copyright by philipp kirschner.pk.
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