schrilles Klirren der Einsamkeit, Zeiten meines Lebens,
unaufhaltsam zerronnen, jäh aufsteigende Kaleidoskop
Scherben meiner guten Jahre, mit ihnen, die nun namenlos
sind, helles Gelächter, auch Tränen des Trauerns, und
des Glücks der Liebe, sternenlose Nacht, der Anblick
flackernder Kerzen auf der rostigen Balkonbrüstung
des Nachbarhauses, durchscheinend weiß, wie auf den
Altären der Kirchen meiner Kindheit, Grauschattierung
des Himmels, aufgeschreckt durch grellgelbe Blitze, so
schnell und hell, dass sie meine Augen blenden, blinkende
blaue Feuer dabei, am Horizont, symmetrisch aufgereiht,
eins am anderen, wenn alles bliebe, wie es ist, wäre ich
sicher, und ich weiß, ein Traum war es nicht, denk nicht,
wie es sein soll, sagst Du zu mir, lass los und nimm an,
was war und ist, so bekommst Du, was Du brauchst, und
die Wolken lassen dem Regen Lauf, der Dich heilen will
Kommentare
Das Loslassen haben die Wolken gelernt -
Der Mensch scheint weit davon entfernt ...
LG Axel
Loslassen und annehmen –
zwei Seiten einer Medaille …
LG und Dank
Marie
geteilt...
LG
Freut mich, Alf
LG Marie
Namenlos - so rauschen Jahre wohl dahin ...
Man trauert ihnen nach und schmälert dadurch den Gewinn.
Das Leben ist kein Traum, das weiß auch längst Marie,
bevor der Regen fällt - aus dunkler Wolkenperfidie.
Liebe Grüße und dank für das gute Gedicht nebst eindrucksvollem Foto,
Annelie
Danke! Ja, die Jahre verblassen und auch die Namen der Menschen, denen man begegnete, verlieren an Schärfe, werden durch neue verdrängt, so rollt es und rollt, unaufhaltsam, unser Leben, und, wie heißt es so weise im Psalm 90, Vers 10 in der starken und für mich nicht durch neuere Übersetzungen ersetzbaren Sprache Martin Luthers, „wenn’s köstlich gewesen ist, so ist es Mühe und Arbeit gewesen, denn es fährt schnell dahin, als flögen wir davon“ …
Liebe Grüße an Annelie –
Marie
Ach, das ist von Luther, liebe Marie? Ich dachte, dieser Spruch käme vom ehem. Bundespräsidenten Prof. Dr. Karl Carstens, der sich dieser Worte auch einmal bedient hat. Oder aber auch passend:
"Die Jahre verrasseln mich
immer mehr - ins
immer Weniger.
So aber, Genosse, geh ich zum Tod:
wissend und trotzdem handelnd
handelnd und trotzdem lachend ..."
Liedtext von Wolf Biermann: "Lied des alten Kommunisten F."
Liebe Grüße,
Annelie
Psalm 90, Vers 10 meine ich, liebe Annelie, Luther hat die Bibel auf der Wartburg ins Deutsche übersetzt, wie Du ja weißt, das Alte Testament aus der althebräischen und der aramäischen Sprache und das Neuen Testaments aus der altgriechischen Sprache in die „frühneuhochdeutsche“ Sprache. Er hat damit die deutsche Sprache vereinheitlicht und geprägt. Viele „seiner“ (wie ich finde starken) Worte benutzen wir heute noch. Im September 1522 war eine erste Auflage des Neuen Testaments fertig und ab 1534 lag eine deutsche Vollbibel vor. Ich orientiere mich an der 2017 revidierten Lutherbibel. Danke auch für den Biermann - Text und überhaupt für Dein ausführliches Eingehen auf das Gedicht, das ja eher nicht in direktem Zusammenhang mit dem zitierten weisen Bibelvers steht, an den man aber immer wieder erinnern kann.
Liebe Grüße - Marie
> lass los und nimm an,
was war und ist, so bekommst Du, was Du brauchst, und
die Wolken lassen dem Regen Lauf, der Dich heilen will<
Sehr starke Worte des Weisheit. Was sonst bleibt uns...
Danke für das hervorragende Gedicht.
LG Monika
Herzlichen Dank für Deine anerkennenden Worte, liebe Monika, darüber freue ich mich besonders.
Liebe Grüße . Marie
Wer annimmt muss auch lernen loszulassen, eines ergänzt das andere, wie geben und nehmen.
Liegt darin nicht auch Erfüllung? Ich denke schon. Dein Gedicht, liebe Marie, tut mir heute sehr gut!
Herzliche Grüße
Soléa
Danke,Soléa, ja, annehmen und loslassen können ... daran arbeitet man ein ganzes Leben lang. Freuen kann sich, wer es in etwa hinbekommt, ich habe da so meine Schwierigkeiten. Ich wünsche Dir einen entspannten, frohen Tag. Bis bald mal wieder, freue mich immer, von Dir zu hören.
Herzliche Grüße - Marie
Die Kunst des Loslassens
ist ein Studium des Lebens
mancher studiert vergebens...
LG Micha
Danke, Recht hast Du, Michi, mancher studiert vergebens, ich kann auch nicht behaupten, es geschafft zu haben ...
LG Marie
Im Splitter des Regens
gespiegelt des Lebens
Auf und Ab
gleich einer Galavorstellung
mehrfeldscher Dichtung
Hut ab!
LG Yvonne
danke-danke-danke -
Yvonne