Liebestrunkenes Flüstern hatten wir
verloren in der Monotonie des Reisens
und dann im nächtlichen Funkeln
der Katzenaugen wieder gefunden;
auch die Glut unter der Asche
stellte ihr rotes Glimmen nie ein;
in den Zeiten zwischen den Monden
teilten wir uns Honig und Galle;
wir wogen alte Steine mit der Hand,
streichelten sie, dass sie uns erzählen
davon, was war, ist und sein wird;
dann brach die Decke über uns
zusammen und zertrümmerte alles;
ein Dunkelkind bin ich, einsam ohne
dich; mit zerrissenem Herz suche ich
den ewigen Strom, der mich trägt
auf den ruhigen Grund meiner Seele;
suche mein Spiegelbild in deinen
geschlossenen Augen, damit ich heile
und der dämmernde Tag leichter wird
als die schwindende schwere Nacht.
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