Südwind

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von Marie Mehrfeld

sanfter Südwind trug
Wärme und rote Worte zu uns

in der letzten mondklaren Sommernacht,
als hauchdünne Nebelschleier der Lust lagen

über dem unersättlichen Feld der Wünsche, verfing
sich liebkosend in Deinem dunklen Haar und verwehte

die Reste alltägliches Grübeln, Salz trugen wir auf der Haut
unter dem Streichelschweiß der Berührung, und als die Sonne

sich rotgolden träge aus der Dämmerung schob, kam eine Schar
schönäugiger Traumvögel mit zärtlich schwingendem Flügelschlag

über das Meer gezogen, streifte Deine und meine geschlossenen
Augen sacht, westwärts zogen sie jubelnd, Knoten wollten wir

schlingen um unser Glück, es bewahren für immer, erhoben
wir uns in die federleichten blassblauen Lüfte, tanzten mit

ihnen den Tanz der Liebe und flogen im wachsenden
Licht in ein geheiltes Land ohne Krieg, ohne Streit,

ohne Spott, in das Immerland der Sehnsucht

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