Die Hexe kocht im Tiefental So sagten einst wir Kinder, wenn Wolken in den Bäumen hingen und Wind die Äste krachen ließ, wenn aus der tiefen dunklen Schlucht feuchtgrauer Rauch zum Himmel stieg. Dort war kein Weg wie jeder andre und Dämmerung auch im hohen Tag -
Seltsame Spuren in der Erde - Im Dickicht einer Wachtel Schlag. Da wuchsen braune Riesenfarne, die sahen aus wie Fabeltiere, und kleine blaue Glockenblumen die läuteten geheimnisvoll.
Die uralt hohen Buchenbäume erzählten uns ein Kindermärchen Von ihren grauen Wurzelspinnen die unten in der Erde schliefen.
Der Wald war uns ein grünes Meer Ein Nebelschiff schwang auf den Wipfeln, wir fuhren mit und legten an, wo Wolken Silbersäume haben darauf die Nebelkinder saßen, in unserem Land Fantastica.
Wir tanzten mit im Geisterreigen Und hörten ferne Grillen geigen, wir pflückten einen Sternenstrauß auf einer großen blauen Wiese. Und waren traurig, weil wir wussten, dass wir zurück zur Erde mussten, weil dort nicht unsere Heimat war.
Das Tiefental gibt es noch heute
Dort kocht die Hex, sagen die Leute Und nichts ist da wie anderswo.
Es schlafen zu viele Kinderträume
Unter den Wurzeln jener Bäume Die Trollgesichter haben.
Das Gedicht, bei dem ich wieder zum Kind werde, geschrieben von meiner Mutter Elisabeth Zimmerer.
Kommentare
Das muss ein Wunderland gewesen sein - mit Trollgesichtern, zauberfein.
Liebe Grüße,
Annelie
Ja, das war es...in meiner Fantasie...
LG: Heidrun
Das Tiefental wird’s immer geben !
Sowie Kinderland solang wir leben..
Schön!
LG Eva
Danke...da kann ich dir nur zustimmen..das Kinderland und das Tiefental wirds immer geben..
Meine Putz-Fee kocht nur vor Wut -
Aber DAS kann sie sehr gut ...
LG Axel