Gedanken ortend unterwegs

Bild zeigt Yvonne Zoll
von Yvonne Zoll

In nächtlichen Räumen
Birgt die Erinnerung
Reste auf der Suche
Nach kühlerer Luft

Berstend mein Sehnen
Blind durch Gänge irrt
Ausgehöhlt trockener
Knochen durch Gebirge

Wüsten im Antlitz
Sengend die Sonne
Ausgestorben Sterne
Im Kosmos des Dunkels

Zusammengerollt in
Wellen vor denen
Abblätternde Fassaden
Ausgelöst wie Schlangenhaut

Geborstene Wespen am
Autoglas schmerzlich Erstaunen
Eingesickert in das Gepäck
Zur Mitternacht

Mühsam flieht der Staub
Um schleichende Zehen Spitzen
Wie Mausgetrippel im Gebälk
Schleifend zirpt der Morgenwind

Dein blinzelnd Murmeln
Bestäubenden Regens
Im Fehlschlag ordnender
Gedanken zerplatzt

Seltsam zur Endgültigkeit
Auf schwefelgelben Straßen
Bebende Hautwinkel
Außer Atem ohne Haut

Und in der minzgrünen Masse
Versteckt sich der Kantus
Des Gleitens am Horizont
Zusammengeschmolzener Tage

Oh, welch ein geduldiges Warten
Über die Hügel sich lagert
Hängt in den Tiefen nebelgeduckt
der aufgeworfenen Nähte

Zum Ersterben des Donners
Freigesetzte Gedanken schütten
Schwimmend den Ballast aus
Den Flächen der Nasenflügel

Wie aus dem Rauchfang
Weißglühendes Getose
In eigentümlich ferner
Lichterbläue sich verliert

Bis Herzen sacht aus Händen klopfen
Im unvorbereiteten Begreifen
Zuckender Blitze erleuchtet
Rieselndes Echo ewiger Harfen

ein strahlender Gesang
Erschreckender Schönheit
Die zarte Zauberei
Unverlorener visioniert

Unbenennbar zur Lebendigkeit
Baisse in jenen wundersam
Geborgenen Erfahrungen
Währende Winkel auszuloten

Gedichtform: 
Thema / Schlagwort: 
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