Von Tragweite

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von Heide Nöchel (noé)

In diesem traurigen Gestrüpp
von Alltagssorgen, Scherereien
sucht jeder nach dem großen Glück,
das Ruhm und Reichtum wohl verleihen.

Und jeder will „der Erste“ sein,
selbst Leichen sind kein Hindernis,
die kalkuliert man schlicht mit ein
und fletscht zur Probe sein Gebiss.

Doch wird man selber überrannt,
im Dreck als Restmüll plattgetreten
und ist mit niemand mehr „verwandt“,
beginnt ein Klagen und ein Beten.

Sofort verliert man die Geduld,
verfällt in nutzloses Geschrei,
denn daran sind „die andern“ Schuld,
man selber spricht sich von ihr frei.

Solange man „Gewinner“ war,
hat man nie hinter sich geschaut.
Vielleicht wird jetzt so manchem klar:
Er hat damit auf Sand gebaut.

Auf Sand, in den das Glas zerfällt,
das man als „Geld“ und „Ruhm“ gedacht
und man erkennt, was einzig zählt:
dass nur die Liebe glücklich macht.

© noé/2018

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