der herbst beginnt
in den ohren
wenn der sturm
mit dem fallen des laubs
drohend raschelnd
letztes leuchten
aus dem unterholz bläst
und nichts mehr bleibt
außer dem warten darauf
dass es finster bald ist
wenn mich mein schatten
verlässt und mir kalt wird
in zugigen zimmern
ohne dich hände reibend
am feuer sitzend
dessen rauch mir gestrige tränen
in die augen bläst und ich
vorschnell gesprochene worte
vergeblich zu trocknen suche
doch ich weiß
die ausgedörrten gedanken
des nahenden winters
werden im rinnen der
kriechenden zeit verblassend
dem hoffen weichen
und ein licht
wird das dunkel
in mir aufs neue besiegen
Kommentare
Der Herbst beginnt - doch ist er nicht das Ende!
Denn nach dem Winter folgt die Wende ...
LG Axel
Doch hat der Herbst auch schöne Seiten,
besteht nicht nur aus Klagen, Leiden …
Danke und LG
Marie
Vertikal, so kommt der Herbst zu uns
In Deinem Text und ohne Atemholen ...
Nichts wird uns erspart bleiben ...
Kämpferin, Du, gibst Dich nicht geschlagen:
Das Licht in Dir besiegt alle Plagen.
Epos, Lyrik und Drama in allem,
Ich weiß, dies wird dem Leser gefallen.
Liebe Grüße,
Annelie
Wir zweifeln, fürchten, mauern,
wir klagen und bedauern -
und warten auf ein neues Licht
mit immer neuer Zuversicht,
das wiederholt sich, Jahr um Jahr,
so soll es bleiben – wunderbar …
danke für Deine starken Worte, Annelie -
Marie
Liebe Marie, dein Herbstgedicht mit Schwermut, der sich auch wieder lichten wird, spricht mich sehr an.
Ich liebe die Zeit, weht mir der Wind doch die grauen Gedanken fort … um dann doch wieder Platz zu machen, für die nächst tiefer gehenden. Es muss wohl so sein, man kommt zur Besinnung.
Sei herzlich gegrüßt
Soléa
Die beiden Seiten des Herbstes, seine Schönheit, sein wilden Winde, die trübe Gedanken wegblassn, und auch seine Trauer über das Ende des Jahres, des Lebens ... Zeit zur Besinnunng ist er auf jeden Fall. Danke für Deine guten Worte, liebe Soléa.
Herzliche Grüße zurück - Marie
Liebe Marie, ich liebe den Herbst und den Winter. Wenn der Sommer mit seiner lähmenden Hitze vorbei ist, empfinde ich das, was Du so wunderbar beschreibst, als Leben. Als lebendig sein. Mich spüren, meine Körper, meine Seele, meinen Geist.
und ein licht
wird das dunkel
in mir aufs neue besiegen
jedes Jahr wieder.
Ich liebe das Gedicht,
Susanna
Danke für Deine besonders guten Worte zu meinem Gedicht, Susanna, auch in allen anderen Jahres- und Lebenszeiten muss und darf man sich wünschen, dass ein neues Licht kommt und das Dunkel vertreibt, diese Hoffnung brauchen wir alle zum Über-leben ...
herzliche Grüße zu Dir
Marie