Lob des Abends

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von Marie Mehrfeld

Zwei Federwölkchen
schaukeln selig über den
Abendhimmel, zarte Schleier
gewoben aus dem goldenen Licht
schräg fallender später Sonnenstrahlen
wehen hauchdünne Wärme über die Beete
und bringen meine Stiefmütterchen zum letzten
violetten Leuchten, die Sehnsucht nach der samtenen
Schwärze der kommenden Nacht besänftigt mein vom Hass
des Tagesgeschwätzes verdunkeltes Gemüt, meine Seele breitet
ihre Schwingen aus und träumt sich in eine dunkelblaue Welt
ohne Krieg und Geschrei, ruhig atme ich das Restlicht des
Tags mit jenem leisen Beben ein, mit dem wir das
Leben begonnen haben und beenden werden.

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