Australische Landschaft

Bild zeigt Willi Grigor
von Willi Grigor

Die Berge

Ein Land mit dunklen Hügeln still, dort wo die Kühe gehn
auf krummem Pfad, auf schrägem Grund, wo große Bäume stehn,
und unten der Bach mit den Winden singt, die durch die alten Eichen wehn.
Ein Land wo die Hügel Wache stehn, in stiller, steter Pflicht,
für Männer, die am Morgen harren auf des neuen Tages Licht,
für jene, die am Kreuze sahen, wie des Erlösers Auge bricht.
Ein Land wo Stille liegt so tief, sich nicht nach oben wagt,
und ein grauer Vogel für sich allein, lautlos am Himmel jagt,
und die größte Story bleibt unerzählt, und ihre Botschaft ungesagt.

Die Ebenen

Ein Land soweit das Auge schaut, ein wiegendes Steppengrasland,
manchmal sind sie ein schwarzes, verbranntes und nacktes Trugbilder-Land
mit den Zeichen vertagter Hoffnung -- ein wechselhaftes Land.
Land der Fülle und des Mangels, wo "graue Kumpane" tanzen,
viel oder nichts, Glück oder Angst, aber ein Land der Chancen,
wo Natur verwöhnt oder zerstört, durch herzlose Romanzen.
Wir fangen den Song einer Zauberfee, wenn Winde Zweige biegen,
oder die Düfte von Weihrauch, die von reifen Kräutern fliegen
-- oder der Staubstürme Tanz am Boden, wo die Rinderknochen liegen.

© Willi Grigor, 2015

Übersetzung aus dem Australischen:
"Clancy of The Overflow" von Andrew Barton "Banjo" Paterson (1864-1941)

Gedichtform: