Kraftvolle Herbstgedichte habe ich gelesen,
von Erdenschmerz und Sturmgewalt,
von Kummer, der nie mehr genesen,
von dunklen Nächten, bitterkalt.
Mein Herbst ist viel kleiner,
kaum der Rede wert.
Da raschelt die Hecke golden
und der Apfelkuchen duftet in der Küche.
Der Kater gräbt die Tulpenzwiebeln aus,
die ich gestern gesetzt habe.
Die Kinder üben ihre Lieder
für den Martinsumzug.
Und der Katzenbauch ist so rund,
dass ich glaube, wir bekommen
Novemberkätzchen.
Das ist mein Herbst.
Noch einmal gebiert er neues Leben,
hell erleuchtet von schrägen Sonnenstrahlen
und bunten Kinderlaternen.
Versüßt durch den Apfelkuchen
und die ersten Dominosteine.
Ja, das ist mein Herbst.
In der frühen Dunkelheit schon
der Traum vom wiederkehrenden Licht.
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