Die Nebel wallen rauchig am Wallerstein!
Der Ort ist verwunschen und ganz weit weg.
Die Menschen dort frösteln in Mark und Bein.
So erfüllen die Nebel den schaurigen Zweck:
Untoten bei Nacht ihre Strecken zu weisen –
es rasseln die schweren Ketten aus Eisen!
Man hat sie gefesselt, in hölzernen Särgen,
doch man konnte sie leider nicht halten.
Deshalb sieht man sie nachts in den Bergen,
als furchtbar fahle, dunkle Gruselgestalten …
Sie schrecken vor keinem Schrecken zurück:
sie fressen Menschen, zerteilt und am Stück!
Alle sind sie vierhundert Jahre schon tot,
aber sie konnten zu Staub nicht zerfallen!
sie trinken kein Wasser, sie essen kein Brot,
trotzdem sieht man sie fahren und wallen –
und ihre Wallfahrt ist schauerlich schön!
Doch wer das sieht, wird’s nicht überstehen!
So wallen sie endlos im grauen Nebel umher,
mit kalten Füßen und mit bleichem Gesicht …
Am Wallerstein sind die Alpträume schwer
und jeden Tag erscheint das Jüngste Gericht,
wenn die Untoten wieder ihr Unwesen treiben …
ihr Heulen und Klagen ist kaum zu beschreiben.
Kommentare
Gespenstisch stark scheint Dein Gedicht -
Wie Bild-Kraft klar durch Nebel bricht ...
("Nicht zu Staub zerfallen" - erfreut Krause:
Das spart viel Putzarbeit im Hause ...)
LG Axel
Uhu, so schaurig schön!
Lieben Gruß, Monika
Vielen Dank liebe Freunde!
LG Alf
Besuch am Wallerstein
ist nicht fein
willst du nicht gefressen sein... ;-)
ein starkes Stück
LG Micha
Danke, alter Freund!
LG Alf