Wer einen Körper hat, der tanzt nach dessen Pfeife,
er ist ein Opfer von seinem Zustand und der Reife,
die sich aus dem Vorhandensein ergibt –
weshalb der Körperliche hasst und liebt!
Er kann befriedigt werden und verletzt …
Das Fleisch ist stets Gefühlen ausgesetzt!
Wer einen Körper hat, der hat auch ein Gehirn,
aus Fleisch und Blut, dort, hinter einer Stirn,
die sich in manchen Stürmen einem Irrtum unterwirft,
weil ihr Geist dahinter nicht in Tiefen schürft –
er hat sich in so manchen Niederlagen abgewetzt …
Das Fleisch ist stets Gefühlen ausgesetzt!
Wer einen Körper hat, lässt sich geographisch orten,
er kann gefangen sein, in Ketten und in Worten,
die ihn auf manchen Wegen irreführen –
denn jeder Körper will sich selber spüren,
wenn er benommen durch sein Dasein hetzt …
Das Fleisch ist stets Gefühlen ausgesetzt!
Wer einen Körper hat, der weint auch übers Sterben,
der macht, als Sieger, glücklich sich noch Kerben
in seine Waffen, die er halten kann –
und zeigt er sich dann körperlich als Mann,
dann hat er sich in Kämpfen durchgesetzt …
Das Fleisch ist stets Gefühlen ausgesetzt!
Wer einen Körper hat, der ruht nach dem Gefecht,
dann sehnt er sich nach dem anderen Geschlecht,
das Gleichgewicht in seine arme Seele bringt,
wenn er in fremde Menschen dringt –
die er, durch seinen Anspruch, geil besetzt …
Das Fleisch ist stets Gefühlen ausgesetzt!
Wer einen Körper hat, in dem Gift durch Adern fließt,
das hormonell und chemisch sich in ihm ergießt,
der weiß nicht immer, was die Freiheit so bedeutet:
daß man sich schlangenartig von sich selber häutet,
wenn man dabei ist, klar zu denken, sich er-götzt …
Das Fleisch ist stets Gefühlen ausgesetzt!
Wer einen Körper hat, der muss gewappnet sein,
für alle Tricks, den Neid, den falschen Schein –
er muss neutral betrachten, was er sieht,
so gut er kann … denn wenn er durch die Zeiten zieht,
dann hat er sich so manches Mal total verschätzt …
Das Fleisch ist stets Gefühlen ausgesetzt!