Erinnerungen an Momente des Glücks sind von so
zerbrechlicher Schönheit, dass sie verblassen in
unseren Spiegeln, wenn wir sie nicht lächelnd pflegen
und streicheln im Morgengrau, wenn die Seele sich
öffnet und das Denken noch schläft, ein Sturm gift-
grüner Silben hat den Acker erfahrener Liebe zer-
hackt, im Tanz falscher Behauptungen zerbröckelte
sie über dunklen Wassern des Haderns, lauwarme
ungefähre Worte um Vergebung zerfielen zwischen
mahlenden Zähnen unserer Trägheit, vergeblich
suchten wir Frieden inmitten vernebelter Welten
gefälschter Botschaften, als wir wider Wissen alte
ausgetretene Wege betraten, der eingemauerte
Schmerz spaltet uns, Heilung verspricht nur, die
noch nicht versiegten Brunnen der guten Sprache
von den Brocken des Grolls zu befreien, bis uns die
Hände bluten, auf dass sie fließen, lass es uns
versuchen, denn Erinnerungen an Momente des
Glücks sind von so zerbrechlicher Schönheit, dass
sie verblassen in unseren Spiegeln, wenn wir sie
nicht streicheln im Morgengrau, lächelnd, wenn
die Seele sich öffnet und das Denken noch schläft
Kommentare
Liebe Marie, danke für dieses wunderschöne Gedicht, das so wahrhaftig ist und mit guten Metaphern daherkommt. Eine Erinnerung an einen Moment des Glücks kam mir neulich im Traum. Ich glaubte, diesen Moment wirklich wiedererlebt zu haben ... bis ich erwachte und mich dieser Illusion beraubt sah. Es war ein Moment des vollkommenen Glücks, den meine Kinder mir schenkten, als ich noch relativ jung war. Aber weshalb sich immer nur erinnern - holen wir uns mehr Momente des Glücks, solange wir noch am Leben und schmerzfrei sind. Ich glaub fast, das Denken ist mein Wecker. Kaum, dass ich morgens gewahr werde, dass ich noch lebe, meldet es sich zu Wort - und dahin ist die Ruh.
Liebe Grüße und einen schönen Restsonntag,
Annelie
Liebe Annelie, danke für Deine guten Worte, ich hatte beim Schreiben auch, aber nicht nur eine Zweierbeziehung auf der verzweifelten Suche nach Glück, nach Frieden im Kopf, sondern die „Gesellschaft“ nicht nur unseres Landes, Frieden, Versöhnung finden „inmitten vernebelter Welten gefälschter Botschaften“, und die Frage, was kann ich tun, außer darüber zu schreiben, damit die Spalten sich schließen, es beschäftigt mich sehr, ich grüße Dich herzlich zurück in diesen sonnigen Herbstsonntag …
Marie
Hier hat das Denken nicht gepennt -
Es zeigte schriftlich sich - patent!
LG Axel
Das Axellob, es baut mich auf -
ich trinke einen Schoppen drauf!
LG Marie
Ein Kreis, den man für sich pflegen sollte. Die Seele wird es danken.
LG Ralf
Gute Worte, Danke dafür, Ralf
LG Marie
Nach dem Lesen von deinem Gedicht, liebe Marie, bin ich gewillt, das Denken ruhen zu lassen und die Seele noch weiter und länger zu öffnen … am Morgen, den ich dir schön wünsche.
Herzliche Grüße
Soléa
Soléa, danke, ja, er ist wieder schön, dieser Morgen eines nicht enden wollenden Sommers, zwar wünschen wir uns dringend Regen, aber wir genießen es auch, am besten mit geöffneten Seelen ...
Herzliche Grüße zu Dir
Marie
Auch Deine Poesie verzaubert den Augenblick in 'Momente des Glücks'. Danke!
Gute Grüße,
Monika :-)
Mein Dank geht an Dich zurück, liebe Monika, ja, man muss die kostbaren Momente des Glücks hüten und schützen, sie verwandeln Dunkelheit in Licht ...
ich grüße Dich zurück
Marie
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Ein wunderschönes Gedicht. Die Momente des Glücks - vielleicht wissen wir sie viel zu wenig zu schätzen, dabei können wir soviel Kraft aus ihnen ziehen.
Liebe Grüße, Susanna
Liebe Susanna,
sorry, da ist mir Dein so lieber Kommentar entgangen. DANKE!!! Und Dir schicke ich - in Verbindung mit Petrus - Herbstsonnenstrahlen in den Tag.
Liebe Grüße,
Monika
Ja, wir ziehen Kraft daraus, liebe Susanna, leider sind wir nicht immer fähig, sie ins Gedächtnis zu rufen, wenn wir es brauchen ---
Liebe Grüße zu Dir - Marie
Auch für die Klicks MERCI!
LG Monika :-)
Sorry, da ist mir etwas entgangen...
Korrektur nicht möglich. Dennoch liebe Grüße für Dich, Marie.
LG Monika
Ist das ein Hinweis? Natürlich danke auch ich für alle Klicks!
Marie
Oje, Marie, es war schlichtweg eine Verwechslung. Das tut mir unendlich leid. Bedauerlicherweise hab ich das zu spät entdeckt und konnte es nicht löschen. Zudem liegt es mir wahrhaft fern, Nickeligkeiten zu verbreiten. Huch! Scheint nicht mein Tag zu sein. Sorry. :-(
LG Monika
Kleine Verwechslungen - bereichern den Alltag, liebe Monika, ich höre immer gerne etwas von Dir, so oder so ...
Merci Marie :-)
Manchmal verbreiten
Sich die Momente
Des Glücks wie
In frühen Schwaden
Herrlich rotwarm das Licht
Sich bricht, hervortraut,
Stück um Stück - in dieser
Achtsamkeit - fern vom
Giftiggrün des wuchernden Negativen -
Liegt die Ruhe, Besonnenheit,
ein Stück des Wegs, den du
In Spiralen wunderbar eröffnet
und im Comment ganz konsequent
so weiterführtest... LG Yvonne