Manche Leute sammeln, sammeln –
das ist schlimmer noch als gammeln!
Sich in Ordnung streng ergehen,
Leute, die das nicht verstehen.
Sammler haben viel gemoppelt –
nur Moral haben sie nicht doppelt.
Wo andre was nicht brauchen können,
„Unrat“ einfach wertlos nennen,
häufen Sammler Surien an,
die man nicht mehr dulden kann –
Hauptsache die Seele spinnt,
weil das Sammlerherz gewinnt.
Auch alte Sachen müssen sein –
man aalt sich froh in ihrem Schein.
Doch der heile Amor flieht
wenn man ihn in die Breite zieht
und gar Sex noch horten möchte …
aber das ist nicht das „Echte“!
Sich an Garnichts wegzuwerfen,
Sinn rein praktisch hoch zu schärfen
und sich fromm zu reduzieren,
heißt Bewährtes stets kopieren …
Zu sammeln gibt es da nicht viel,
denn das Leben ist kein Spiel!
Ja, Ernst ist karg und klar bemessen!
Alles ins Korsett zu pressen,
was uns in die Pflichten schnürt –
so der Aufwand sich rentiert –
das bedeutet lieblos fristen …
im Gewohnten, Schlichten, Tristen!
Schmück nichts aus, sei bescheiden!
Mag der Sammler dich beneiden
um dein leeres, fremdes Haus –
für dich reicht wenig locker aus,
denn du bleibst, was du schon bist:
ein schrecklich steifer R-e-a-l-i-s-t!