Er kam am Morgen als die Stadt noch schlief;
ein Stromer, Strolch, zerzauster Vagabund,
der mürrisch über ihre Dächer lief.
Sein Mantel flatterte in Fetzen und
mit jedem seiner schweren Schritte fiel
ein Regenschauer aus dem Wolkenschlund.
Dann war's ihm der Strapazen wohl zu viel.
Nun ruht er und es steigt aus dem Asphalt
der Atem eines Wanderers am Ziel.
Er malt im Park und singt. Das Lied ist alt:
vom Wald, den er in seinen Armen hält,
vom Trieb, der gestern noch als kräftig galt,
doch jetzt, wie alles, unaufhaltsam fällt.
Ein Mensch am Fenster weiß, auch er verblüht,
und schaut besorgt nach oben, dort erhellt
ein fernes Leuchten flüchtig sein Gemüt.
Kommentare
Sie sind ein wahrer Kenner menschlichen Seins.
Sehr gerne gelesen !
HG Olaf
Gefällt mir sehr, ganz Klang der Herbst,
lieben Gruß, Monika
Hallo Olaf
Da ist meine Frau aber ganz anderer Meinung :D
Spaß beiseite, dir und Monika und den anderen ein herbstliches Dankeschön! Für den Rest der Woche wird er hier über die Dächer steigen, aber früher oder später ruht er sich auch wieder aus
In diesem Sinne
LG
Dirk
Ein Kabinettstück!
HG Peter
Dankenden Gruß zurück, Peter
LG
Dirk