Der Flieder

Bild zeigt Jürgen Wagner
von Jürgen Wagner

Und vor Dir liegt das Blütenmeer
Du steigst hinein und schwimmst umher
Du tauchst hinab ins schwere Glück -
Und kehrst an Land so leicht zurück

Ein österreichischer Gesandter brachte den Flieder 1565 aus der Türkei an den Wiener Hof. Von dort aus hielt der Blütenstrauch schließlich Einzug in die mitteleuropäischen Gärten. Er wächst als Strauch oder als einstämmiges Bäumchen und gehört zu den Ölbaumgewächsen (Syringe). Wenn sich Anfang Mai seine zahlreichen leuchtenden, langen Blütenrispen öffnen und ihren unverwechselbaren Duft verströmen, gibt es kaum etwas Schöneres. Im Gegenzug zu seinem lieblichen Duft ist der gesamte Flieder bitter und wird daher von keinen fressenden Tieren heimgesucht. Dafür taugt er als Heilmittel gegen Fieber und Verdauungsschwäche.
Alle Fliederarten sind Sonnenanbeter, pflegeleicht und vertragen auch trockene Hitze. Neu gezüchtete Sorten haben seinen etwas altbacken gewordenen Ruf wieder stark verbessert.

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