Nur eine sanfte Spur im ew’gen Kreise,
schon spiegelt sich der Herbst im blanken See,
und Wehmut singt mir ihre Abschiedsweise.
Noch fährt der Wind hier durch die Wipfel leise,
und goldgelb glänzt, was vormals grün wie Klee,
nur eine sanfte Spur im ew’gen Kreise.
Doch all zu bald reißt Sturm dort seine Schneise,
lässt Blätter wirbeln, tanzen leicht wie Schnee,
und Wehmut singt mir ihre Abschiedsweise.
Die Kraniche beginnen ihre Reise,
sie ziehen südwärts nun in großer Höh‘,
nur eine sanfte Spur im ew’gen Kreise.
Die Krähe krächzt und bleibt, so auch die Meise.
Im Walde kämpfen Böcke, Hirsch wie Reh,
und Wehmut singt mir ihre Abschiedsweise.
Vergänglich alles Leben, das ich preise,
so sagt auch mir der Herbst einmal: „ Nun geh‘!“
Nur eine sanfte Spur im ew’gen Kreise,
und Wehmut singt mir ihre Abschiedsweise.
Kommentare
Das ist wunderschön, liebe Ingrid, wunderschön und weise. Ich werde heut im Laufe des Tages gewiss noch oft an Deine Zeilen denken. Danke für diesen hervorragenden, poetischen Text.
Liebe Grüße,
Annelie
Wundervoll und sehr berührend, liebe Ingrid!
Ich bin begeistert :)
Lieben Gruß,
Ella