Der Uhl

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von Alf Glocker

Irgendwann wurde irgendwer irgendwohin geboren,
verboren, zerboren, aufgeboren, oder ausgeboren,
als Eingeborener, Verlorener, Auserkorener? Nein!
Es ist doch nur der wunderschöne, oder Schein –
warum eigentlich wunderschön, war das nur fein?

Irgendwann wurde irgendwer, einfach so verlassen,
in den kuriosen, schmutzigen, ja Menschenmassen –
und irgendwer sagte zu ihm dann mal kurz: nein!
Nicht, daß du hier könntest, du sollst vielleicht, rein
gar nichts musst du dürfen, nur eben da SEIN!

Irgendeiner wurde irgendwo halt so mit abgezählt,
ausgezählt, erwählt, um nichts darzustellen: ein Held
sollte es dann sein, ein Held an allen Fronten der –?
Der Liebe, des Sterbens, der Arbeit, eben irgendwer,
nichts Besonderes, ein Esel wohl, sicher nicht mehr!

Irgendwann wurde irgendwer absolut ausgeblendet,
weggeschickt, eingesargt, als Expresspaket versendet …
ins Jenseits überstellt, denn er kam von irgendwoher.
Nun bleibt sein Platz, der ihm nicht gehörte, leer –
und die anderen sagen laut: „Das bedauern wir sehr“!

Irgendwarum, irgendwieviel, irgendkannsein, aber wie
war denn das Irgendetwas, oder war es vielleicht nie?
Vor irgendweißkeiner kam, aus dem Irgendso-Pool
ein Irgendwesen, das irgendwie lebend war – cool!
War es uns heilig, aß es, oder produzierte es „Stuhl“?

Irgendwas hat es irgendwofür, irgendverrückt gemacht!
Es hat sich irgendhohl, quasimodo, als was gedacht.
Bestandteil gewesen sein, von einem grausamen Pfuhl,
gewissermaßen als ein seltsames, irgendhaftes Modul …
das erklärt uns irgendwieso später dann 2-mal ein Uhl.

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