Sie nennt ihn lange schon nicht mehr „Liebster".
Ruft ihn nur noch „Gerd“ und „Dicker“.
Auch die Stimme schnurrt nicht mehr sanft,
hat er ihr was angetan?
Nur nach außen wirkt sie wie immer.
Versorgt gewissenhaft die Kinder.
Putz und wäscht, jobbt nebenbei,
aber dem Herrn das scheinbar nicht reicht.
Er nennt sie lapidar nur „Frau“,
fragt, „wie sieht’s mit Sex denn aus“?
Sie wiegelt ab „das geht grad nicht“,
beleidigt verzieht er das unrasierte Gesicht.
Abends dann, die Flimmerkiste läuft,
der dicke Gerd sein Bierchen säuft,
die Frau murmelt lapidar „ich geh ins Bett“,
in dem sie sich schlafend stellt und im Laken versteckt.
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