Der Erdogan, der Erdogan
erliegt noch schließlich seinem Wahn
Die Feinde war'n längst ausgemacht,
die hinderten die Sultansmacht
Die Lehrer, Richter, Journalisten
Soldaten, Kurden und Artisten
Als Patriarch, da liegt man richtig
und nimmt sich selber furchtbar wichtig
Kritik ist völlig überflüssig
Man ist ihr längstens überdrüssig
Den Völkermord hat's nie gegeben
Die Lüge - die will ihm ans Leben!
Die Freiheit wird nun angezählt
Wer opponiert - wird aufgehängt?
Gefängnisse sind gut besetzt
Was da geschieht, ahnt man zuletzt
2016
Kommentare
ins schwarze getroffen - top!
lg alf
Danke! Er ist strategisch in einer so guten Lage, dass weder Europa noch Amerika da wirklich eingreifen können. Wären wir nicht so angewiesen, würden da sicher andere Reaktionen von der westlichen Welt kommen. LG! Jürgen
Knapp - und richtig!
(Kritik ist über-lebenswichtig ...)
Leider findet man immer wieder Leute, die Kritik als Majestätsbeleidung empfinden und nicht als schmerzhafte Herausforderung, der man sich auch mal stellen kann. LG! Jürgen
TRAUERKLAGE
Es war einmal ein unschulidges, hilfsbereites, ehrliches, freundliches, begabtes, liebenswertes Kind namens Erdogan.
Was ist aus ihm geworden?
Ein in vieler Hinsicht psychisch schwer kranker Mann, der auf der Welt großes Unheil anrichtet und vielen Menschen bitteres Leid zufügt.
Möge Allah seiner Seele gnädig sein!
Jolanthe
Liest man in Erdogans Biographie, so stammt er aus ärmlichen Verhältnissen, konnte aber studieren und hat sich schon in Jugendzeiten einer militanten Gruppe angeschlossen. Er war ein begabter Rhetor und zugleich so religiös, dass man ihn die 'Koran-Nachtigall' nannte. Nach diesem Zitat in einer Rede musste er erst mal ins Gefängnis:
"Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten".
Aber die Laizisten haben in der Türkei wohl manches versäumt, dass sie so ins Hintertreffen geraten sind, so dass religiöse Machtmenschen wie er hinter die Linie Atatürks der Trennung von Staat und Religion wieder zurückkönnen. Es ist wohl ein evolutionärer Schritt, diese Trennung zu vollziehen - und der Islam braucht vielleicht auch noch einen 30-jährigen Krieg, bis es sich erweist, dass man mit der Religion keinen Staat machen kann. Danke für die empathischen Überlegungen! JW