Rache und Riegel

Bild zeigt Annelie Kelch
von Annelie Kelch

Sechs Häuser standen in Flammen innerhalb einer Woche;
ich half nicht, sie zu löschen, stand einfach nur da
und sah zu, wie mein Gartenhaus verkohlte,
mein Gartenhaus, darin ich elf Romane schrieb.
Rache riecht nach Schwefel und brennt in den Augen.

Der sich wenige Tage später in den Abgrund stürzte:
auch er, nichts weiter als ein schnöder Rächer.
Jetzt durften wir zusehn, wie wir die
Trinker zurückdrängen und in Schach halten
konnten, die über die Schwellen unserer Häuser
marschieren wollten - auf der Suche nach Spiritus.

Der sich in den Abgrund stürzte,
hatte für Ruhe gesorgt und uns
die Horde vom Leib gehalten -
bis zuletzt, hier, am Rande der Ortschaft.

Kein Weib war schärfer auf mich als
die heilige Priscilla von Auchy.
Mein Herz stand in Flammen ...
Als es endlich soweit war,
verlor sie ihre schwarze Perücke
und der Zauber der Liebe
war für alle Zeiten dahin -
zumindest, was mich betraf.

Wir fanden Feli, das entführte junge Mädchen, in einem Stollen
und sprengten den Riegel ... sie war noch am Leben.
Ich schreibe fortan im Haus meiner Mutter;
dort besitze ich noch ein Zimmer im ersten Stock.

Ich notiere dies, während ich unter dem
Einfluss einer Geschichte stehe; ich stehe ständig
unter dem Einfluss von Geschichten – wie andere
Menschen unter Drogen, Alk., Medikamenten
et cetera stehen.

Lesen ist auch eine Droge, wenngleich relativ
harmlos und ungefährlich. - Man bekommt
allenfalls Kopfweh und verdirbt
sich die Augen bei schlechtem Licht.
Der Krimi heißt: „Piesberg in Flammen“;
ich fraß ihn in einem Rutsch
und in weniger als fünf Stunden.
Er hielt mich mächtig in Atem.

Gebt nicht allzu viel auf dieses Gedicht,
in Wahrheit war alles ganz anders:
viel spannender und mit – nicht nur
unterschwelliger – Erotik. Es wurde - leider -
auch nicht gespart – an Gewalt; ganz im Gegenteil ...

Ach, Feuer – noch tiefere Wunden
rissen mir die drei Worte,
die er nie zu mir sagte ...

geschrieben, 21.07.2017; den Krimi schrieb Heinrich-Stefan Noelke; es handelt sich um einen Niedersachsen-Krimi des Verlags emons; da gibt es viele gute und realistische Krimis zu lesen. Wir leben leider nicht in einer heilen Welt; dieser Krimi hilft uns meines Erachtens, Randgruppen, Menschen, die anders sind als wir, zu verstehen und nicht gleich zu verurteilen. Außerdem mischt sich ein Schriftsteller in die Ermittlungen ein, das ist schon mal gut. Der Krimi kostet etwa 9,90 Euro. Schaut doch auch mal in eure 1-Euro-Shops; dort bekommt ihr wirklich gute Krimis von emons für sage und schreibe 1,-- Euro. Grüße und danke fürs Klicken, Annelie

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